Der ergiebige Dauerregen hat bis zum Sonntagmittag auch in Hechingen und Rangendingen für Einsätze der Feuerwehren gesorgt. In Rangendingen fiel zudem am Samstag zwei Mal der Strom aus. Sogar die Supermärkte Edeka-Sinz und Netto mussten schließen.
Der Dauerregen hat am Wochenende die Feuerwehren in Hechingen und Rangendingen auf Trapp gehalten. Der Pegelstand der Starzel erreichte bereits am Freitagabend in Rangendingen eine Meldemarke.
Am frühen Sonntagmorgen, nach kräftigen Regenschauern in der Nacht, wurde die Einsatzabteilung Rangendingen nochmals alarmiert, da der Pegel der Starzel einen kritischen Bereich erreicht hatte und bereits an mehreren Stellen über die Ufer getreten war. „Zehn Einsatzstellen hatten wir alleine am Sonntag bis zum Mittag“, informiert Kommandant Frieder Dieringer auf Nachfrage unserer Redaktion.
So wurde im Bereich der Leizbrücke ein Sandsackverbau aufgebaut und weitere Sandsäcke als Reserve bereitgestellt. Am Freitag hatte Kommandant Frieder Dieringer bereits angekündigt, auf mehr als 70 Einsatzkräfte zählen zu können.
Die Straßen entlang der Starzel wurden durch den Bauhof gesperrt. „Der Pegelstand ist extrem hoch.“ Als dessen Folge kündigte Dieringer eine Warnung der Bevölkerung per Nina-Warnapp an.
Stromausfall – NetzeBW ist sofort im Einsatz
Doch auch am Samstag war die Rangendinger Feuerwehr im Einsatz. Grund der Alarmierung war zunächst der Brand in einer Umspannstation. Ein Feuer konnte glücklicherweise nicht festgestellt werden. Lediglich Rauch, der mittels Belüftern aus dem Gebäude vertrieben werden konnte.
Die Mitarbeiter der NetzeBW waren beim Eintreffen der Feuerwehr bereits vor Ort. Die Umspannstation wurde stromlos geschalten, ehe ein Trupp unter Atemschutz das Gebäude erkundete. Anschließend wurde dieses wieder der NetzeBW übergeben.
Im Vorfeld zur Alarmierung gab es im Ortsgebiet bereits einen Stromausfall. Im Zeitraum von 15 bis 19.30 Uhr war der Strom zweimal weg, teils auch das Netz. Sogar die Supermärkte Edeka-Sinz und Netto mussten in dessen Folge schließen. Die NetzeBW berichtet auf ihrer Internetseite von einem technischen Defekt eines Betriebsmittels ohne erkennbare Ursache – unter Betriebsmittel versteht die NetzeBW Kabel, Freileitungen oder Sicherungen.
Das einsatzreiche Wochenende begann für die Feuerwehr Rangendingen aber bereits am Freitagabend. Die Starzel erreichte die Meldemarke, woraufhin die kritischen Bereiche im Ortsgebiet kontrolliert wurden.
Hochwasserwall bereits am Freitag aufgebaut
Nach gemeinsamer Rücksprache und aufgrund der bestehenden Unwetterwarnungen wurde entschieden, vorsorglich den Hochwasserwall aufzubauen und Straßensperrungen vorzubereiten. Die Bevölkerung wurde gewarnt.
Auch wenige Kilometer starzelaufwärts in Hechingen war die Feuerwehr um Kommandant Frank Brecht im Einsatz – auch wenn dort bis Sonntagmittag weniger Einsätze zu verzeichnen waren. „Wir beobachten regelmäßig die Pegelstände der Starzel.“ Zu einem Einsatz kam es im Hechinger Teilort Schlatt, wo Oberflächenwasser in ein Gebäude zu laufen drohte. „Dort haben wir das Wasser aber dann schnell umgeleitet.“
Die Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Hechingen hätten sich gelohnt. Besonders im Starzelpark hätten die Hochwassermaßnahmen sehr gut gegriffen. Dort hat die Starzel nun mehr Auslauffläche. Entwarnung wollte er am Sonntagmittag aber noch nicht geben. „Wir müssen die prognostizierten Gewitter abwarten“, so Brecht, der auf die Einsatzstärke einer 100-köpfigen Mannschaft zurückgreifen kann. „Wir werden auch in Rangendingen helfen, sollte es nötig sein“, kündigt Brecht am Sonntagmittag an.