Baubürgermeister Udo Hollauer (links) informierte über den aktuellen Sachstand. Foto: Horst Schweizer

Mehr Informationen zum Thema Hochwasserschutz hatten sich die Zuhörer erhofft, die am Montagabend im Ortschaftsrat Lautlingen waren. Eine Beratung mit den Ortsvorstehern betroffener Stadtteile findet aber erst am Mittwoch statt.

 
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Buchstäblich ins kalte Wasser geworfen wurde Holger Mayer in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates: Er hatte kurzfristig die Vertretung für Ortsvorsteher Heiko Peter Melle übernehmen müssen – und auch nur die üblichen Sitzungsunterlagen.

Deshalb wurde es nichts mit umfassenden Informationen zum Thema Hochwasser-Schutzmaßnahmen, auf welche die Zuhörer gehofft hatten. Baubürgermeister Udo Hollauer informierte kurz über den aktuellen Sachstand, vor allem nach dem Starkregen unlängst in Laufen. Am Mittwoch, 24. Mai, soll in einer großen Runde mit den Ortsvorstehern aus Laufen, Lautlingen, Margrethausen und Pfeffingen sowie der Feuerwehr das Thema beraten werden.

Ein Frühwarnsystem wäre sinnvoll

„Wir werden überlegen, was kurzfristig machbar ist, welche Schutzmaßnahmen möglich sind“, so der Erste Bürgermeister. Es gebe Überlegungen für ein Frühwarnsystem: Mehrere Büros seien akquiriert und ein Gutachten in Auftrag gegeben worden. Dessen Ergebnis gehe jedenfalls wieder in den Ortschaftsrat zur Beratung.

Land unter in Lautlingen: Das Foto vom 28. Juni 2021 zeigt, warum das Thema Hochwasserschutz so vielen unter den Nägeln brennt Foto: Melle

Ortschaftsrat Martin Alber fand das generell gut, „aber man kann bei einem solchen Starkregen nicht alles schützen, das ist hundertprozentig nicht möglich“, betonte er.

Im Juni und Anfang Juli 2021 hatten das Hochwasser des Meßstetter Talbaches und Starkregen erheblichen Schaden in Lautlingen angerichtet – ebenso wie in Laufen, wo die Eyach über die Ufer getreten war und Sturzbäche hangabwärts aus dem oberhalb liegenden Meßstetten zu Tal flossen.

Schon damals hatte Ortsvorsteher Heiko Peter Melle deutlich gemacht, dass die bestehenden Schutzmaßnahmen nicht ausreichen, zumal die Starkregenereignisse zunehmen. Binnen weniger Wochen hatte Melle eine Hochwasser-Konferenz für die Stadtteile Lautlingen, Laufen, Margrethausen und Pfeffingen einberufen, zu der auch Anwohner als Experten – sie wissen am besten, wo sich das Wasser seinen Weg sucht und wo konkret die Problemstellen sind – eingeladen waren.

Gräben am Hang könnten helfen

Christian Schlegel – Gemeinderat und stellvertretetender Ortsvorsteher in Laufen – war bei den Hochwassern 2021 einer der Hauptbetroffenen und hat seither immer wieder darauf hingewiesen, das Gräben am Hang sinnvoll seien, um das talwärts fließende Wasser zu verteilen.