Andreas Fath, Professor an der HFU Furtwangen, spricht in einer Gesprächsrunde an seinem Zielpunkt über die Verschmutzung und Belastung des Wassers durch Plastik. Dabei zeigt er auch eine Probe, in der klar Partikel zu erkennen waren. Foto: Shane McMillan

Ein Forscher der Hochschule Furtwangen schwamm 1083 Kilometer für die Umweltbildung und die Wissenschaft. Nach 25 Tagen kam er nun an seinem Ziel in Cuxhafen an. Im tschechischen Riesengebirge startete er und durchschwamm die komplette Elbe. Die Aktion soll ein Weckruf sein.

Er ist am Ziel. Nach 1083 Kilometern Schwimmen durch die Elbe erreichte Professor Doktor Andreas Fath am vergangen Dienstag die Flussmündung und somit den Schlusspunkt seines spektakulären Forschungsprojekts „Pure Elbe“.

 

An der Kugelbake in Cuxhaven endete das neueste Schwimmabenteuer des Wissenschaftlers, der als „schwimmender Professor“ international bekannt ist, so die Mitteilung der Hochschule Furtwangen. In nur 25 Tagen hat Fath die gesamte Elbe durchschwommen. Am 16. August war er im tschechischen Riesengebirge gestartet.

Das Projekt „Pure Elbe“ soll auf die Belastung von Gewässern durch Mikroplastik aufmerksam machen. Entlang seiner Reise durch die Elbe veranstaltete Fath mit seinem Forschungsteam eine umfangreiche Aufklärungskampagne. Durch Mitmach-Aktionen mit verschiedenen Biosphärenreservaten, Naturschutzorganisationen und Veranstaltungen in Städten und Gemeinden entlang der Elbe sensibilisierte Fath für sein Herzensthema sauberes Wasser, erläutert die Pressemitteilung weiter.

Professor sammelt Wasserproben

In den naturbelassenen Abschnitten nahe der Elbquelle im tschechischen Riesengebirge ebenso wie im industriell genutzten Fluss im Hamburger Hafen – Professor Fath sammelte während seiner Reise etliche Wasserproben, um die Belastung der Elbe genau zu analysieren. Durch eine spezielle Membran an seinen Neoprenanzügen wurde sogar während des Schwimmens Wasser gefiltert, um die Ergebnisse im Nachgang auszuwerten.

Professor der Hochschule Furtwangen Andreas Fath durchschwamm die Elbe als Forschungsprojekt. Hier steigt er an seinem Zielort Cuxhafen aus dem Wasser. Foto: Shane McMillan

In Hamburg sei das Projekt „Pure Elbe“ mit einer großen Veranstaltung auf dem Museumsschiff Cap San Diego direkt an den Landungsbrücken gefeiert worden. Sponsor „Hansgrohe“ würdigte das Projekt mit einem feierlichen Empfang und einer Expertenrunde zum Thema Wasser, bei der auch die Deutsche Meeresstiftung und der gemeinnützige Viva von Agua eingebunden waren.

Gesprächsrunde erklärt das Wasser-Problem

Die Runde erörtere unter anderem, wie die Gesellschaft mit Trinkwasser umgeht und welche Maßnahmen es bräuchte, um das kostbare Gut Wasser besser zu schützen. „Wir können ohne Gold leben. Aber nicht ohne Wasser“, so Professor Fath. Für die Gesprächsrunde hatte er eine Wasserprobe der Elbe mitgebracht, in der erschreckenderweise Plastik-Granulat schon mit bloßem Auge zu erkennen war. Die Experten waren sich einig, dass unter anderem Bildungsarbeit ein Schlüssel für das „Menschenrecht Wasser“ sei.

Bereits der vierte durchschwommene Flus

Das Projekt „Pure Elbe“ konnte Andreas Faths gemeinnützige Organisation H2Org gemeinsam mit dem Bündnis plastikfreie Natur umsetzen. Als Sponsoren unterstützen neben der Hochschule Furtwangen auch die Unternehmen Hansgrohe und Arburg. Einbezogen waren auch die vielen Elbanrainergemeinden, zahlreiche Vereine und Initiativen, die das Projekt mit Aktionen begleiteten, erklärt die Hochschule Furtwangen.

Die Elbe sei bereits der vierte Fluss, den der Forscher und Extremsportler im Namen der Wissenschaft durchschwommen habe. Im Jahr 2014 habe Andreas Fath den gesamten Rhein durchschwommen, im Jahr 2017 den Tennessee River in den USA, und 2022 kraulte er durch die 2700 Kilometer lange Donau bis zum Schwarzen Meer. Dabei gehe es ihm stets darum, Aufmerksamkeit für die Kostbarkeit der Ressource Wasser zu wecken.

„Die Elbe war nicht mein längster Fluss, aber das war etwas ganz Besonderes“, schwärmt Fath. Seine gesamte Reise durch die Elbe lasse sich auf der Projektwebseite www.pureelbe.org noch einmal nachverfolgen – unter anderem auf einer Karte, die die Stationen und die durchschwommenen Kilometer dokumentiert.