Neueste Forschung der HFU: Das Projekt IADAPT soll die Leitsysteme des ÖPNV optimieren. Das Ziel: eine dynamische Anpassung an Nutzer und Situationen.
Das Konzert oder das Bundesligaspiel ist zu Ende – und Hunderte warten auf die Bahn, die dann höchst überfüllt ist. Muss das so sein?
An der Hochschule Furtwangen (HFU) ist ein neues Forschungsprojekt zur Verbesserung des Nahverkehrs gestartet. Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts „Intelligente User Interfaces für adaptive Leitstand-Systeme“ (IADAPT) stehen interaktive Technologien und der moderne Leitstellenarbeitsplatz.
Thomas Schlegel vom Institut für Intelligente Interaktive Ubiquitäre Systeme (IIIUS) vom Campus Furtwangen arbeitet dazu mit Verena Wagner-Hartl vom Hochschulcampus Tuttlingen zusammen. Das wegweisende Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ziel des Projekts ist es, einen adaptiven Leitstand für die Koordination des ÖPNV zu entwickeln.
Das System soll sich an Nutzer und Situationen dynamisch anpassen, zum Beispiel, wenn auf einer Bahnstrecke mehr Züge als gewöhnlich benötigt werden, weil sie von Gästen von Großveranstaltungen genutzt werden.
Läuft die Kommunikation?
Im ersten Schritt werden Arbeitsprozesse ausgewertet, Informations- und Kommunikationsabläufe auf den Prüfstand gestellt und Nutzeroberflächen der bisherigen Leitstellensysteme untersucht. Außerdem soll weiterentwickelt werden, wie Leitstellen- und Fahrpersonal miteinander kommunizieren.
Im Mittelpunkt der Umsetzung steht das Intermodal Transport Control System (ICTS) des Karlsruher Partnerunternehmens INIT. Erforscht werden soll, wie sich das Leitstellenpersonal besser mit diesem ITCS und auch mit weiteren Mitwirkenden wie beispielsweise Einsatzkräften austauschen soll. „Wir erforschen Technologien für adaptive – und damit intelligente – Benutzungsschnittstellen und Informationen im ÖPNV, die bislang im Markt und auch in der angewandten Forschung noch nicht vorhanden sind“, sagt Professor Schlegel.
„Für die Nutzer ändert sich damit Vieles. Daher ist es wichtig, die Leitstellen frühzeitig und kontinuierlich in den Prozess einzubinden“, ergänzt Professorin Wagner-Hartl. Auch Yasmin Dufner, INITs Project Manager Research, betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit: „Mit IADAPT tragen die Hochschule Furtwangen und wir dazu bei, die Abläufe in der Leitstelle wesentlich zu verbessern und die Zufriedenheit des Leitstellenpersonals zu steigern. Wir freuen uns auf das Projekt.“
Weitere Infos unter: www.hs-furtwangen.de/zukunft-forschen/forschungsprojekte/iadapt.