e Ukrainerin Oksana Lunova möchte in Deutschland Professorin werden. Unterstützt wird sie dabei im Rahmen des Projekts „EAST Donau“ von Matthias Kimmerle, Professor an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen Foto: Hochschule Albstadt-Sigmaringen

Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen unterstützt im Rahmen des Projekts „EAST Donau“ Akademikerinnen aus Osteuropa bei der Integration in Deutschlands Hochschulsystem und Wissenschaftsbetrieb. Die Ukrainerin Oksana Lunova ist eine von ihnen.

Oksana Lunova ist 45 Jahre alt und hat bereits eine über 20-jährige Berufslaufbahn als Professorin im Bereich Umweltschutz hinter sich – in der Ukraine. Doch seit drei Jahren lebt sie mit ihrer Familie in Deutschland, genauer: in Essen, und das bedeutet, dass sie noch einmal „zurück auf Los“ muss.

 

Ihr Ziel ist es, eine Position an einer deutschen Hochschule zu erhalten und ihr akademische Laufbahn fortzusetzen. „Ich bringe langjährige Erfahrung und technisches Fachwissen mit – die möchte ich in innovative Forschungsprojekte und in die Lehre einbringen.“

„Seine Ratschläge sind von unschätzbarem Wert“

Doch der Weg ist dorthin ist nicht frei von Hindernissen. Umso dankbarer ist Oksana Lunova, dass sie mit Matthias Kimmerle, Professor in den textilen Studiengängen der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, einen Mentor und persönlichen Ansprechpartner, an ihrer Seite hat, der sie in den akademischen Alltag einführt, ihr hilft, sich im deutschen Hochschulsystem zurechtzufinden und sie zu relevanten Vorlesungen einlädt. „Seine Ratschläge und seine Erfahrung in der akademischen Welt sind für mich von unschätzbarem Wert.“

Eine der größten Herausforderungen: die Sprache

Eine der größten Herausforderungen für sie ist – wen wundert es? – die schwere deutsche Sprache. „Deswegen treffen wir uns mindestens 14-tägig online, um das aktive Sprechen zu üben“, berichtet Matthias Kimmerle. Darüber hinaus hilft er Lunova bei der Stellensuche und checkt ihre Bewerbungsunterlagen. „Sie sieht ihre und die Zukunft ihrer Familie in Deutschland und ist unheimlich motiviert. Ich hoffe, dass das Projekt ihr bei der Verwirklichung ihrer Ziele helfen kann.“

Das Projekt heißt„EAST Donau“ und wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und vom baden-württembergischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gefördert. Es unterstützt hochqualifizierte Frauen aus Osteuropa – Rumänien, Ungarn, Bulgarien und eben auch aus der Ukraine – dabei, in Deutschland akademischen Fuß zu fassen und Professorenkarriere zu machen. Das Angebot umfasst Coachings, Kommunikations- und Bewerbungstraining, die Einführung in das deutsche Hochschulsystem – und eben die Begleitung durch einen Professor oder eine Professorin der beteiligten Hochschulen.

Betreuer und Betreute bilden ein Tandem

Betreuer und Betreute bilden ein Tandem; Oksana Lunova und Matthias Kimmerle sind eines von derzeit 15, die im Januar an den Start gegangen waren.

Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen ist eine davon; sie kooperiert dabei mit der Hochschule Reutlingen und der HTWG Konstanz: „Wir wollen damit nicht nur dem Mangel an geeigneten Fachkräften und der Unterrepräsentanz von Frauen im Wissenschaftsbetrieb entgegenwirken“, sagt Kanzlerin Bernadette Boden. „Das Projekt trägt auch zur internationalen Diversität in Lehre und Forschung bei und ist damit ein Schlüsselfaktor für die Steigerung von Qualität und Nachhaltigkeit in der Wissenschaft.“

Das Programm läuft bis Mitte 2026

Allerdings läuft es nicht ewig – an der Hochschule noch bis Mitte 2026. Die zweite Mentoring-Runde beginnt im Januar 2026, Bewerbungsschluss ist der 31. Juli 2025. Ansprechpartnerin an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen ist Luminita Nicula, erreichbar unter der E-Mail-Adresse prof-mentoring@hs-albsig.de.