Pfarrvikar Xavier Savarimuthu hält die Monstranz bei der Prozession. Foto: Holzer-Rohrer

"Leben – Teilen": Das Jahresthema der Seelsorgeeinheit Oberndorf zog sich als roter Faden durch die Feier des Hochfestes Fronleichnam und fand gestalterischen Ausdruck in den Blumenteppichen.

Oberndorf-Bochingen - In seinem Heimatland in Südindien hatte Xavier Savarimuthu Kargheit und Hunger kennengelernt, doch auch Menschen, die ihn aufnahmen und ihm zu essen gaben, Menschen, die ihr Leben mit ihm teilten.

Jesus inmitten der Menschen

Mit diesem persönlichen Erlebnis stieg der Pfarrvikar in seine erste Predigt in der Seelsorgeeinheit Oberndorf ein und war damit nicht nur mittendrin im Leitthema, sondern gleichzeitig auch im aktuellen Weltgeschehen und in der Aussagekraft von Fronleichnam.

Dieses Fest sei eine symbolische Erinnerung an die Gegenwart von Jesus inmitten der Menschen und somit ein besonderer Aufruf, sich in seinen Dienst zu stellen. Jesus habe das Brot als Symbol für seinen Leib gewählt, weil er seine Worte immer durch Zeichen bekräftige, damit die Menschen verstehen, worüber er spreche.

So habe er sich stets der Wortpaare bedient, sie in den Zusammenhang gesetzt, um dann aufzufordern, zu handeln, dass die Liebe siege über den Hass, der Frieden über den Krieg, die Gleichheit über die Ungleichheit, die Sattheit über den Hunger.

Das Leben miteinander teilen

In Anlehnung an die Frohbotschaft aus dem Lukasevangelium sagte Xavier Savarimuthu: "Wir sind nicht Jesus, um das Wunder der Brotvermehrung zu vollbringen, doch wir können uns die Hände reichen, können das Leben teilen, die Hungrigen speisen, mit materiellen Dingen helfen, tröstende Worte sprechen, die Kranken besuchen."

Ein solches ein- und mitfühlendes Handeln mache die Gegenwart Jesu deutlich. Das Leben im Gedächtnis an Jesu so zu teilen, dass Leben für alle möglich ist, dazu fordere Fronleichnam auf. "Lebenssituationen teilen": Dafür stand der Blütenteppich im Bochinger Pfarrgarten mit den vielen bunten Händen, die auf das Miteinander und Füreinander als tragfähige Basis von Beziehungen verwiesen.

"Hoffnung teilen": Dazu forderte der zweite Blumenteppich am Rathaus auf, für welchen das Motiv der Strahlen gewählt wurde. Hoffnungsstrahlen hinein in die Pandemie, den Krieg, die wirtschaftliche Lage, hinein in die Ängste und Zweifel der Menschen. "Glauben teilen": Um den Teppich mit dem Symbol des Fisches vor der Kirche versammelten sich die Gläubigen zum Segen.