Rund 60 Jahre steht der Hochbehälter Büchenberg bereits. Nun wurde er für 715 000 Euro grundlegend saniert und modernisiert.
Die Versorgung mit Trinkwasser ist für Loßburg sehr wichtig, schreibt die Gemeinde in einer Pressemitteilung. Daher werden immer wieder bestehende Infrastruktureinrichtungen geprüft und bei Bedarf saniert.
Der Hochbehälter Büchenberg ist der zentrale Haupthochbehälter für die Wasserversorgung. Von ihm aus werden die allermeisten anderen Hochbehälter in der Gemeinde versorgt. Gespeist wird er aus zwei Quellen: vom gemeindeeigenen Wasserwerk Lohmühle und von der Wasserversorgung Kleine Kinzig.
Beschluss bereits 2021
Der Hochbehälter Büchenberg wurde in den Jahren 1961 und 1962 gebaut. In den gut 60 Jahren Standzeit wurden lediglich kleinere Sanierungsmaßnahmen angegangen, heißt es in der Mitteilung weiter. 2021 hatte daher die Gemeinde beschlossen, den Hochbehälter von Grund auf zu sanieren und auf den modernsten Stand der Technik zu bringen.
In einer kleinen Feierstunde wurde er nun eingeweiht. „Die Sanierung ist erfolgreich durchgelaufen, ohne dass die Bürgerinnen und Bürger etwas davon bemerkt haben“, hob Bürgermeister Christoph Enderle hervor. Und der Hochbehälter sieht laut Gemeinde so neuwertig aus, als sei er gerade erst errichtet worden.
Löschwasserversorgung auf dem neuesten Stand
„Nicht nur, was man hier sieht, ist jetzt gut, sondern auch das, was im Boden liegt. Und durch die neu EMSR-Technik (elektrische Mess-, Steuer- und Regelungstechnik) ist auch die Löschwasserversorgung nun auf dem neuesten Stand“, erklärte Enderle die Details.
Die technischen Einzelheiten erläuterte Günter Seeger vom Ingenieurbüro Gfrörer. Die Sanierungsmaßnahmen wurden in zwei Bauabschnitten umgesetzt. Der erste Bauabschnitt begann im Frühjahr 2023 und endete ein Jahr später. Dabei wurde die äußere Abdichtung der Decke über den Trinkwasserbehältern und der Schiebevorkammer sowie die Anschlüsse der aufgehenden Wände erneuert.
Ausblicke über Büchenberg
Die Decke über der Schiebevorkammer wird auch künftig als Aussichtsplattform genutzt. Sie bietet Ausblicke über Büchenberg. Für die Sicherheit wurde noch ein Geländer aus Edelstahl montiert. Die Fläche selbst wurde mit Betonplatten belegt, zum Aufgang werden noch Blockstufen versetzt. Der Standort wird auch nicht eingezäunt, um den uneingeschränkten Zugang zur Aussichtsplattform zu gewährleisten, schreibt die Gemeinde.
Im zweiten Bauabschnitt wurden schließlich die beiden Trinkwasserkammern innen saniert. Dabei konnte immer nur an einer Kammer gearbeitet werden, die andere musste die Versorgung mit Trinkwasser sicherstellen.
Damit das Trinkwasser direkt im Kontakt zum Behälter steht, gab es spezielle Bau- und Hygienevorschriften zu beachten. Darum mussten auch fast alle Bauteile auf Schadstoffe geprüft werden. So waren zum Beispiel die alten Folien nicht mehr dicht und wurden komplett ausgetauscht.
Mineralischer Mörtel verwendet
Für den Estrich wurde rein mineralischer Mörtel verwendet, Boden und Wände mit PE-Platten ausgekleidet. Die Pollenfilter, Be- und Entlüftung sowie die neuen Rohre sind nun alle aus Edelstahl.
Zur Sicherheit der drei Wassermeister von Loßburg wurden die Bodenfliesen und die Treppengeländer ebenfalls saniert. „Denn wir haben auch eine Fürsorgepflicht als Arbeitgeber für unsere Wassermeister. Außerdem wollen wir zeigen, was ,die Jungs in Blau‘ im Bereich des Nicht-Alltäglichen machen“, sagte Enderle.
Die Baukosten wurden mit 750 000 Euro veranschlagt. Am Ende waren noch 35 000 Euro übrig.