Nadja Jung (22) und Verena Frantz (19) planschen in einem Brunnen am Stuttgarter Schlossplatz Foto: Leif Piechowski

Bisher galt 1947 als das Jahr mit dem heißesten Start in den Juni. In Frankfurt wurden damals 35,5 Grad gemessen. Dieser Deutschland-Rekord könnte an Pfingsten in Stuttgart mit 36 Grad gebrochen werden.

Stuttgart - Bisher galt 1947 als das Jahr mit dem heißesten Start in den Juni. In Frankfurt wurden damals 35,5 Grad gemessen. Dieser Deutschland-Rekord könnte an Pfingesten in Stuttgart mit 36 Grad gebrochen werden. Das vermutet der Deutsche Wetterdienst (DWD).

Sollte sich die Voraussage erfüllen, werden Krankenhäuser und Pflegeheime per Hitzealarm gewarnt. „Wir rechnen mit einer gefühlten Temperatur von beinahe 40 Grad“, sagt Andreas Friedrich vom DWD.

Bei der gefühlten Temperatur werden zusätzlich zur Wärme der Luft auch Faktoren wie Sonneneinstrahlung und Luftfeuchtigkeit gemessen. Sie kann bis zu zehn Grad über der gemessenen Temperatur liegen. Der DWD verschickt seit 2003 Warnmeldungen per Fax, wenn die gefühlte Temperatur über 32 Grad steigt.

Häufigste gesundheitliche Folgen der Hitze sind Kreislaufschwächen und Austrocknen. Besonders Senioren und Kinder sind gefährdet. „Wir sind für einen größeren Ansturm von älteren Menschen in der Notaufnahme gewappnet“, sagt Wolfram Zoller, Ärztlicher Leiter des Zentrums für Innere Medizin am Klinikum Stuttgart. Für stationäre Patienten würden Trink- und Infusionsmengen erhöht werden, so Zoller.

Auch in vielen Pflegeheimen gilt bereits Alarmstufe. „Wir haben unsere Mitarbeiter angewiesen, feuchte Tücher aufzuhängen und die Bewohner nicht zu warm anzuziehen“, sagt Eva Trede-Kretzschmar, Leiterin des Richard-Bürger-Heims in Stuttgart-Feuerbach. Außerdem habe man eine Klimaanlage in Betrieb genommen.

Trede-Kretzschmar kritisiert, dass in vielen Heimen baulich keine Rücksicht auf die Hitze-Empfindlichkeit der Bewohner genommen wurde. „Viele Heime sind mit großen Fensterflächen und Oberlichtern ausgestattet und heizen sich dadurch zusätzlich auf“, sagt Trede-Kretzschmar.