Ingrid Helber führte durch Dürrwangen. Foto: Breisinger

Ingrid Helber führte mit einem historischen Dürrwanger Dorfspaziergang Interessierte durch den Balinger Ortsteil und gab reichlich Auskunft.

Mit dem unter dem Motto „Kirchturm, Mühle und Landwirtschaft“ stehenden historischen Dürrwanger Dorfspaziergang fand die Stadtteilwoche Dürrwangen und Stockenhausen anlässlich des Jubiläums 50 Jahre Balingen ihre Fortsetzung.

 

Früh hat es in Dürrwangen laut Ingrid Helber schon Leibeigene gegeben, geteilte Besitzverhältnisse kennzeichnen die Historie, ein Teil habe dem Graf von Zollern gehört, der Rest diversen Personen. Ab 1370 war zwischenzeitlich eine Franziskanerklause zu finden, in der Nonnen für eine kurze Zeit ohne ein eigenes Gelübde lebten.

Los ging es am Haus der Volkskunst

Stets stand in Dürrwangen die Landwirtschaft im Vordergrund. Dinkel, Hafer, Gerste, Einkorn und Obst – besonders Äpfel und Birnen – wurden angebaut, zwischenzeitlich haben sich zehn bis zwölf Schreinereien in Dürrwangen befunden.

Los ging die Führung am 1796 erbauten Haus der Volkskunst. Ein weiteres Schmuckstück ist die Petruskirche. „100 Meter von der jetzigen Kirche hat sich schon 1064 eine Kirche befunden. 1094 wurde eine Holzkirche erbaut. Die folgende gotische Kirche wurde 1911 durch ein Erdbeben stark beschädigt und durch einen Neubau ersetzt, der in den Jahren 1913/14 entstand“, blickte Helber auf die Kirchenhistorie zurück.

„Die Kirche war für 1913/14 auf dem neuesten Stand, die Architekten Felix Schuster und Theodor haben sehr vorausschauend gearbeitet“, würdigte Helber die Arbeit des Duos. Basilika, Säulenhalle und ein runder Turm kennzeichnen das Gebäude, das „aus einem Guss“ entstand. Die mit Muschelwerk verzierte barocke Orgel, die 1977 renoviert wurde, befindet sich laut Helber typisch für eine „evangelische Kirche nach der Reformation“ hinter dem Altar, das Kruzifix gehe voraussichtlich bis auf das 16. Jahrhundert zurück.

Kurzer Abstecher zum Dorfplatz

Anklänge an den Barock seinen bei den Türen, Fenstern und Rundbögen zu finden. Anklänge an den Jugendstil und den Historismus seien etwa bei der Decke zu finden.

Ein kurzer Abstecher wurde auch beim Dorfplatz gemacht, der noch nicht allzu lang als Dorfmittelpunkt gilt, da sich früher an diesem Ort eine Fabrik befand. Heute dient dieser mitunter als Parkplatz, daneben befindet sich ein preisgekröntes Fachwerkhaus. Der Rundgang endete bei der jetzigen „Stingel-Mühle“.