Die Hechinger Synagoge auf einer Lithografie des 19. Jahrhunderts. Foto: Stadtarchiv Hechingen

Bei einer Stadtführung in Hechingen am Freitag, 27. Juni, geht es um die Historie jüdischen Lebens in der Zollernstadt. Ein Überblick über die Veranstaltung.

Eine Stadtführung zum Thema Jüdisches Leben in Hechingen findet am Freitag, 27. Juni, ab 17 Uhr statt. Michael Linne berichtet über das Leben und Wirken der jüdischen Bürgerinnen und Bürger in Hechingen. Treffpunkt ist vor dem Hohenzollerischen Landesmuseum auf dem Schloßplatz.

 

Die Zeitreise durch 500 Jahre jüdisches Leben in Hechingen bietet laut dem städtischen Kultur- und Tourismusbüro einen einzigartigen Einblick in das Alltagsleben und die Geschichte der jüdischen Gemeinde, beginnend mit den frühen Anfängen im späten Mittelalter bis zu ihrer Auslöschung durch die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten im 20. Jahrhundert.

Erste Erwähnung im 15. Jahrhundert

Zum Hintergrund: Im 15. Jahrhundert sind die ersten Juden in Hechingen erwähnt. Die Grafschaft Zollern bot ihnen günstige Niederlassungsbedingungen an, um von ihnen wirtschaftlich zu profitieren. Schutzbriefe stellten eine bedeutende Einkommensquelle dar und sicherten den Wohlstand der Gemeinde. Im Gegenzug genossen die Juden Duldung in der Stadt und konnten ihre Religion frei ausüben.

Schwerpunkt liegt auf Persönlichkeiten

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Lebensgeschichten bemerkenswerter Persönlichkeiten wie Madame Kaulla, einer einflussreichen Hoffaktorin, Paul Levi, Mitbegründer der kommunistischen Partei, sowie Moritz Baisinger, der als „König der Schlachthöfe“ in Chicago bekannt wurde.

Diese Entdeckungsreise ermöglicht es, das Erbe und die bleibende Wirkung der jüdischen Gemeinde in Hechingen zu erfahren und zu würdigen.

Der Höhepunkt der Tour ist die Besichtigung der noch bestehenden Synagoge, die heute als Begegnungs- und Veranstaltungsort die Erinnerung an das reiche kulturelle und religiöse Leben der jüdischen Gemeinde aufrechterhält und mit einer Ausstellung über die Geschichte der Hechinger Juden informiert. Eine Besichtigung des Innenraums bietet tiefere Einblicke in die Bedeutung dieses historischen Gebäudes.

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis Freitag, 27. Juni, 11.30 Uhr, beim Sachgebiet Tourismus und Kultur unter Telefon 07471/940-220 erforderlich. Die Teilnahmegebühr beträgt fünf Euro für Erwachsene und ist in bar vor Ort zu begleichen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind frei.