In Pakistan ist ein Mann nach einem Poolbesuch an den Folgen einer Infektion mit der sogenannten hirnfressenden Amöbe gestorben. Wir haben die wichtigsten Informationen über den Parasiten.
Die Naegleria fowleri ist nur ein winzig kleiner Einzeller, aber hat in der Vergangenheit aufgrund seiner Infektiosität immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Besser bekannt ist er unter der Bezeichnung „hirnfressende Amöbe“, da er gefährliche Hirninfektionen beim Menschen auslösen kann. So zuletzt auch in Pakistan. Dort ist ein Mann nach einem Poolbesuch an der Folge einer Infektion mit der sogenannten hirnfressenden Amöbe ums Leben gekommen.
Er hatte beim Schwimmen laut Recherchen der Zeitung „The Express Tribune“, einer englischsprachigen Tageszeitung mit Sitz in Pakistan, über starke Kopfschmerzen geklagt und war in die Notaufnahme eingeliefert worden. Später sei er in der Klinik verstorben. Das war nicht der erste Vorfall dieser Art. Am häufigsten infizierten sich Menschen in USA, Australien und Frankreich. In Deutschland ist noch kein Fall bekannt. Die Infektionsfälle fallen insgesamt zwar sehr niedrig aus, verlaufen aber nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) meistens tödlich. Die CDC sind eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums.
Wie und wo kann man sich mit der hirnfressenden Amöbe infizieren?
„Naegleria-Infektionen stehen alle im Zusammenhang mit Baden, insbesondere Tauchen, in warmen Süßgewässern“, so einem Ratgeber des Robert-Koch-Institutes (RKI) zu entnehmen. Da die Amöbenart thermophil ist, bevorzugt sie hohe Temperaturen – über 30 Grad. Das ist der Grund, weshalb sie auch hauptsächlich in Gewässern und Böden der Subtropen und Tropen verbreitet ist. Durch die Nase gelangt die Amöbe direkt in die Nasennebenhöhlen und dann ins Gehirn des Menschen, wo sie Entzündungen auslösen kann. Für eine Infektion reicht laut dem RKI vermutlich ein kurzer, einmaliger Kontakt.
Was passiert bei einer Naegleria-Infektion?
Die Erkrankung beginnt mit hohem Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit, gefolgt von Veränderungen der Körperkontrolle und der Wahrnehmung. Anschließend kommt es dann zu einer Meningoenzephalitis, einer kombinierten Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Die Patienten werden komatös und sterben meist innerhalb einer Woche, so die Angaben des RKI.
Gibt es ein Heilmittel gegen die Naegleria-Infektion?
Eine Infektion sei laut dem RKI„nicht sicher kausal therapierbar“. In den USA werden verschiedene Medikamente empfohlen, wie zum Beispiel Miconazol, ein Breitband-Antimykotikum, das zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut und Schleimhäute eingesetzt wird, oder Rifampicin, ein bakterizid wirksames Antibiotikum. Aufgrund des „fulminanten Verlaufes“ der Naegleria-Infektion sei eine rechtzeitige und damit effiziente Therapie aber bisher nur äußerst selten gelungen.
Wie lässt sich eine Infektion mit den hirnfressenden Amöben vermeiden?
Falls man in eines der Länder reisen sollte, in denen die hirnzerstörenden Amöben häufiger auftreten, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, die man treffen kann. So kann eine Infektion laut dem RKI weitestgehend dadurch vermieden werden, dass man das Baden in ungechlorten oder unzureichend gechlorten, warmen Gewässern unterlässt. Als Risikofaktor für eine Infektion mit N. fowleri gilt insbesondere, wenn Wasser beim Untertauchen des Kopfes oder beim Plantschen in solchen Gewässern in die Nase gelangt. In diesem Zusammenhang erwähnen die CDC eine mögliche Gefahr durch Nasenreinigung mit kontaminiertem Wasser. Immundefizienten Menschen sei zudem davon abgeraten, in stehenden Gewässern wie Seen und Weiher zu baden.