Dieser von Luigi Colani designete Show-Truck ist mehr als nur ein Hingucker - seine wahren Werte sind im Innern versteckt. Foto: Morlok

Ein orangefarbener Lastwagen im Colani-Design, vollgepackt mit Technik, sorgte am Campus Horb für Aufsehen.

Horb - Wenn man sich heute aus der Masse der Anbieter für technische Produkte herausheben möchte, dann muss man mehr als eine innovative Produktentwicklung bieten. Man muss auffallen! Und das tut der vom Star-Designer Luigi Colani konzipiert Show-Truck, mit dem das familiengeführte Technologie-Konzern "ifm-elektronic" sein vielfältiges Sensoren-Programm europaweit vorstellt, auf jeden Fall.

Einführung in die spannende Welt der Sensortechnik

Am Montag, den 4. Juli, kam die "ifm-Roadshow" an den Campus Horb und der schon rein optisch beeindruckende Truck, der ganz die futuristische Formensprache Colanis widerspiegelt, parkte direkt neben dem Hochschulgebäude. Der Weg der angehenden Ingenieure und Maschinenbauer war als nicht weit vom Hörsaal direkt in die Welt von Industrie 4.0. Zustande gekommen ist der Kontakt zwischen Hochschule und Sensor-Hersteller über Domenik Rouff, der hauptberuflich bei Bürkle in Freudenstadt beschäftigt ist und als Dozent für Steuerungstechnik und Sensorik an der Dualen Hochschule in Horb unterrichtet, wie Timm Asprion aus Dettingen, der bei IFM im Vertrieb arbeitet, erklärte.

Hilfreicher Kontakt

IFM gilt als der Weltmarktführer in Sachen Sensorbau und ist mit über 1000 Patenten, die auch tatsächlich genutzt werden, bei über 180.000 kaufenden Kunden weltweit im Einsatz.

Und ohne Sensoren für alle Belange kann man sich die heutige Welt kaum noch vorstellen. Allein wer in einem einigermaßen modernen Auto unterwegs ist, kommt kaum noch ohne die kleinen Helferlein aus. Abstandsmessung und Bremsunterstützung sind nur zwei Anwendungsbereiche, die ohne Sensorik überhaupt nicht möglich wären. Noch viel intensiver werden die Sensoren jedoch in der Automatisierungstechnik und im Maschinenbau genutzt.

Wo es früher Schalter gab, gibt’s heute Sensoren

Dort, wo es früher Schalter mit den Stellungen ein oder aus gab, wo man darauf hoffte, dass Relais auch ansprachen, da setzt der Maschinenbau heute wie selbstverständlich Sensoren ein. Weniger Verschleiß und schnellere Schaltvorgänge sind mehr als nur Nutzenargumente, die für diese Lösungen sprechen.

In der Pressemitteilung der Dualen Hochschule heißt es dazu: IFM stellt Messsensoren für den industriellen Einsatz her. Die Bandbreite der Sensorik reicht dabei von einfachen Lichttastern, die zum Beispiel die Anwesenheit von Bauteilen erfassen können, bis hin zu komplexen Systemen, die 2D-Barcodes lesen oder 3D-Informationen von einem Gegenstand ermitteln können.

In den letzten Jahren werden in der Industrie Sensoren mit Intelligenz ausgestattet. Damit liefern diese nicht mehr nur einfache Schaltsignale wie "Bauteil vorhanden" oder analoge Signale, die noch in physikalische Werte umgerechnet werden müssen, sondern verarbeiten diese Ereignisse und senden diese als digitale Information über ein Bussystem an die übergeordnete Steuerung. Damit ist es möglich, dass Steuerung und Sensorik miteinander kommunizieren können.

Im "oberen Stock" ein Schulungsraum

IO-Link Sensoren sind ein Beispiel für diese Technologie. Eine Technologie, die Vertriebsingenieur Detlef Fingerle ganz stolz Joachim Grill, Professor für Maschinenbau an der Horber Hochschule, der sich ebenso wie die angehenden Entwickler und Maschinenbauer die Chance nicht entgehen lassen wollte und sich direkt vor Ort über die neuesten Produkte auf diesem Marktsegment informierte, vorstellte.

Mit der Intelligenz von Sensoren öffnet sich für die Anwender zudem ein neues Anwendungsfeld, in dem entsprechende Apps einen Blick auf die Messergebnisse der Sensoren ermöglichen, ohne den Weg über die übergeordnete Steuerung gehen zu müssen, die die Messwerte verarbeitet. Diese Apps stellt ifm im unteren Teil des Trucks ebenfalls vor und erregte damit beim Fachpublikum großes Interesse. Im "oberen Stock" beherbergt der in der Firmenfarbe Orange lackierte Transporter sogar einen kleinen Schulungsraum, der Simulationen mit optisch gesteuerten Bauteilen möglich macht.

Geballte Technik

Alles in allem ist der Show-Truck also nicht nur ein Hingucker, sondern birgt in seinem Innern die geballte Technik, die das weltweite agierende Unternehmen in einer Fertigungstiefe von nahezu 75 Prozent in der Bodenseeregion um Kressbronn produziert. Hier findet man in jedem Teil noch etwas von "Made in Germany", einem Attribut, das vom Erfindergeist und unternehmerischem Mut zeugt und für die Studenten und Professoren der Dualen Hochschule Campus Horb seit dem Besuch der "ifm-Roadshow" in Zukunft nicht nur ein Katalogteil ist, sondern eine Komponente darstellt, deren praktischen Einsatz sie schon einmal live erleben durften. Ein echter Mehrwert, den die Studenten in ihre Unternehmen mitnehmen.