Im Sozialzentrum Boryslaw sind nun auch Waisenkinder aus dem östlichen Teil der Ukraine angekommen und werden betreut. Foto: Peter Pidlubny

Die Katholische Spitalstiftung Horb organisiert einen Hilfsgütertransport an die polnisch-ukrainische Grenze nach Boryslaw. Dort unterstützt die Stiftung ein Sozialzentrum. Die Horber haben eine Liste mit den am dringendsten benötigten Gütern zusammengestellt.

Horb/Boryslaw - "Die Ukraine wurde in den letzten Tagen von Raketenangriffen schwer getroffen. Im Osten, Süden und in Kiew wurden viele Zivilisten getötet und verwundet. Daher werden hämostatische (blutstillende) Medikamente und starke Schmerzmittel benötigt" schreibt Pfarrer Petro Pidlubnyi, Leiter des Sozialzentrums in Boryslaw, in seiner E-Mail am Mittwoch.

Die Liste der benötigten Hilfsmittel werde immer länger. "Wir sind überwältigt von den eingegangenen Spendengeldern", sagt Stiftungsdirektor Thomas Müller. Bereits 2500 Euro sind in der Ukraine angekommen und können vom Sozialzentrum für den Kauf von Lebensmitteln verwendet werden. "Wir überweisen heute nochmals einen Betrag von 3000 Euro, denn noch können sie im Westen der Ukraine Lebensmittel kaufen", wissen die Organisatoren der Partnerschaft.

Versorgung der Flüchtlinge aus dem Osten

Pfarrer Petro Pidlubnyi und sein Team kümmern sich um die Essensversorgung der aus dem Osten ankommenden Flüchtlinge. Am Dienstag seien es mehr als 300 gewesen. "Von Tag zu Tag steigt die Zahl der Vertriebenen", schreibt der griechisch-katholische Geistliche, der seit 20 Jahren das Caritas-Zentrum in der Kleinstadt Boryslaw am Rande der Karpaten leitet.

Neben den Geldspenden werden nun auch Sachspenden von der Spitalstiftung gesammelt. Auf der Liste, die aus Borylaw kam, stehen unter anderem folgende benötigten Dinge: Lagerfähige Lebensmittel (mindestens sechs Monate haltbar), Wolldecken, Handtücher, Verbandsmaterial (auch Verbandskästen), Socken, Mützen, Thermo-Unterwäsche und Handschuhe.

Zum Thema: Krieg in der Ukraine - Wo und wie man jetzt helfen kann

Neutraler Transitbereich

Die Spitalstiftung plant in der kommenden Woche einen Hilfstransport zur polnisch-ukrainischen Grenze. Dort im neutralen Transitbereich übernimmt Pfarrer Pidlubnyi die Hilfsgüter und transportiert sie weiter in das 80 Kilometer entfernte Boryslaw. "An der Grenze wurde ein separater Korridor für humanitäre Güter gebaut und es gibt keine langen Warteschlangen", hat Pfarrer Pidlubny in Erfahrung gebracht. Die Situation ändere sich aber oft stündlich.

Sachspenden für das Sozialzentrum in Boryslaw, die bis Montagvormittag, 7. März, eingegangen sind, können noch mitgenommen werden.

Sie können abgegeben werden beim Verwaltungsgebäude der Katholischen Spitalstiftung Horb, Gutermannstraße 11, während der üblichen Bürozeiten von 8 bis 16 Uhr. Eine weitere Annahmestelle ist in Bildechingen bei Familie Silberzahn, Fliederweg 9.

Spendenkonto

Auch Geldspenden sind willkommen auf das Spendenkonto Katholische Spitalstiftung Horb "Ukrainehilfe" IBAN DE21 6429 1010 0120 1210 00 bei der Volksbank im Kreis Freudenstadt.