Daniel mit seinem Vater Salomon in der Tübinger Klinik. Foto: Reiter

Die Anteilnahme am Schicksal von Daniel aus Kamerun ist groß. Houma Kustermann und Jürgen Reiter freuen sich sehr darüber. Dennoch bittet der Verein »Hamami – Schenk ein Lächeln« weiter um Spenden für die kostspielige Behandlung. Es gibt schon erste Fortschritte.

Daniel aus Kamerun ist fünf Jahre alt und hat einen riesigen Tumor am Hals, der auf die Luftröhre drückt. Der Zahnärztin Houma Kustermann aus Rottweil, ihrem Partner Jürgen Reiter und dem Verein »Hamami – Schenk ein Lächeln« hat er es zu verdanken, dass er jetzt in Deutschland behandelt werden kann. Mittlerweile bekommt er in der Tübinger Uniklinik Chemotherapien und wird so auf lebenswichtige Operationen vorbereitet.

Daniel und sein Vater Salomon sind nun seit zweieinhalb Wochen auf der Kinderonkologie. »Daniel hat eine erste Chemotherapie erhalten, hat sie gut verkraftet und sie zeigt schon ihre Wirkung. Der Tumor hat schon etwas an Größe verloren. Genaues kann man noch nicht sagen. Die Ärzte können erst nach dem zweiten Chemozyklus und einer eingehenden Untersuchung genauere Aussagen machen«, informiert Kustermann, die den kleinen Daniel nahezu täglich besucht.

Behandlung zeigt erste Wirkung

»Was für uns aber ein deutliches Bild der Besserung abgibt ist die Tatsache, dass Daniel wieder richtig reden kann. Vergangene Woche noch konnte er nur mit einer sehr leisen, dünnen Stimme kurze Sätze sprechen. Offensichtlich ist eine Luftröhre nicht mehr so sehr in Mitleidenschaft gezogen wie davor«, ergänzt Jürgen Reiter, der ebenfalls täglich in der Klinik ist.

Patient macht im MRT keinen Mucks

Vergangene Woche wurde von Daniel ein Ganzkörper-MRT gemacht. »Die Ärztin hat uns berichtet, dass sie die ganze Nacht davor nicht richtig schlafen konnte, weil sie sich gefragt hatte, wie sie es anstellen soll, dass sie dieses Kind mit dem riesigen Tumor überhaupt in die enge Öffnung bekommt und wie sie es schaffen kann, dass er es dort eineinhalb Stunden, ohne sich zu bewegen aushält. Daniel hat es einfach gemacht. Mucksmäuschenstill«, berichten die beiden.

Daniel macht anderen Zuversicht

»Dieses Kind ist unglaublich. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Normalerweise ist es unsere Aufgabe den Kindern und Eltern Hoffnung zu geben, es zu schaffen. Aber bei Daniel ist es genau andersherum. Er gibt uns das Gefühl von Zuversicht und Hoffnung. Dabei kann ich nicht mal mit ihm reden, weil er mich nicht versteht. Es ist die Art, wie er damit umgeht und wie er das alles erträgt«, so die Ärztin über den außergewöhnlichen Patienten.

Ähnliches würde auch das Pflegepersonal bestätigen. »Wir alle haben ihn schon in unser Herz geschlossen«, sagen die Pflegerinnen und Pfleger der Klinik. Houma Kustermann betont, dass sie der unerwartet große Zuspruch von außen besonders freue.

Briefe und Spenden

»Wir bekommen Briefe, Daniel bekommt Briefe. Die Anteilnahme ist sehr groß. Es hat sich eine Art Solidargemeinschaft gebildet, die uns und vor allem ihm zur Seite steht. Kürzlich erst hat eine Gruppe von jungen Ärzten für Daniel eine Patenschaft übernommen und kümmert sich neben der Arbeit um sein Wohlergehen«.

Und: Mehr als 2500 Spenden sind bereits eingegangen. Künstler versteigern Bilder, Weinhändler legen einen Sonderverkauf auf, Firmen und Clubs sammeln für Daniel. »So haben wir bereits vier von sechs Chemos gespendet bekommen. Es ist zwar noch ein weiter Weg, aber das mach auch uns, von „Hamami“ Hoffnung, dass wir Daniel letztlich vollumfänglich behandeln lassen können«, sagt Houma Kustermann.

Vater weicht nicht von seiner Seite

Daniels Vater weicht nicht von seiner Seite. Salomon Samari sitzt seit dem 6. Februar neben seinem Kind in dessen Krankenzimmer, schläft auch dort und kann nur dann ein wenig Ablenkung bekommen, wenn Houma Kustermann und Jürgen Reiter zu zweit nach Tübingen fahren. »Dann kann einer von uns mit ihm ein wenig spazieren gehen. Hinaus in eine Welt, die ihm so fremd ist, dass er vieles nicht verstehen kann, was er sieht und was ihm begegnet«, beschreibt Kustermann.

Er und seine Familie leben im Norden Kameruns am Rande einer Stadt mit 40000 Einwohnern. Ohne Strom und fließendes Wasser. Sehr einfach und auch so, dass es gerade so reicht, dass die Familie ernährt werden kann. Salomon Samari ist Taxi-Motorradfahrer und seine Frau arbeitet auf dem Feld, was üblich ist in Kamerun. Bei dieser Arbeit kann sie ihre Kinder mitnehmen, die, die noch nicht in die Schule gehen.

Große Dankbarkeit

»Salomon macht das sehr gut. Er bringt eine riesige Geduld auf, er kümmert sich rührend und spricht ständig seine Dankbarkeit aus, dafür, dass Daniel und ihm so viele Leute helfen. Das ist er nicht gewohnt. So wie Samuel und seine Familie lebt, gibt es Unterstützung nur in der Gemeinschaft, in der sie leben, aber nicht von außen«, erklärt Jürgen Reiter.

Info

Spenden
Wer spenden möchte, kann sich auf www.Hamami.org weiter informieren. Das Spendenkonto lautet

Hamami e.V. 
IBAN: DE86 6425 0040 0009 1056 76 Kreissparkasse Rottweil
Stichwort „Daniel“