Markus Dietsche präsentiert seine Webseite, die er entwickelt hat, um ukrainischen Flüchtlingen schnell notwendige Informationen zu bieten. Foto: Köhler

Die Hilfsbereitschaft für die Ukraine zieht in der Region immer weitere Kreise. Auch der Lahrer Markus Dietsche möchte helfen und hat mit seinem Team die Webseite "first-help.eu" entwickelt, auf der Flüchtlinge wichtige Informationen erhalten.

Lahr - "Ich habe mir überlegt, wie man helfen kann. Da es schon diverse Spendenseiten gibt, kam ich auf die Idee einer Informationsplattform", erklärt Dietsche im Gespräch mit unserer Redaktion. "Eine ukrainische Freundin in Stuttgart hat sich bereit erklärt, die Informationen zu übersetzen", erläutert er den weiteren Ablauf.

Seit dem 4. März ist die Plattform online. Derzeit arbeiten 28 Mitarbeiter daran, Informationen über die jeweiligen Einreisebestimmungen aus EU-Ländern zusammenzutragen und zu übersetzen. Die Flüchtlinge werden auf Ukrainisch, Russisch und Englisch informiert. "Unser Ziel ist es, Informationen für jedes EU-Land sowie für Moldawien, Norwegen und die Schweiz zu sammeln", erläutert Dietsche, der mit seinem Start-Up-Unternehmen "Overa.eu" Erfahrungen im Programmieren hat. Für die Online-Plattform sei es wichtig, dass diese möglichst wenig Daten verbraucht und schnell zugänglich ist. Gerade, wenn sich im Grenzbereich viele Leute aufhalten, ist der Internetempfang nämlich manchmal eingeschränkt. Damit die Webseite auch als mobile Version übersichtlich ist, ist sie im Hochformat gestaltet.

Vorrang hatten bei der Zusammenstellung der Informationen die Nachbarländer der Ukraine, schildert Dietsche. Die Flüchtlinge können sich auf der Seite darüber informieren, welche Dokumente sie bei der Einreise nach beispielsweise Polen benötigen, auf welchen Wegen sie einreisen können, wie sie an Unterkünfte herankommen und wie sie im Notfall Hilfe erhalten.

Da viele nicht in einem der Nachbarländer bleiben wollen, werden auch andere europäische Staaten aufgeführt. Für manche Länder gebe es bislang nur sporadische Informationen, diese werden nach und nach aufgebaut. Auch eine feinere regionale Unterteilung, wie nach Bundesländern in Deutschland, sei für die Zukunft geplant.

"Wir hatten bislang 12 500 Zugriffe auf unsere Seite", berichtet Dietsche. Ein Drittel davon kämen direkt aus der Ukraine, ein weiteres Drittel aus den Nachbarstaaten. Um die Nachricht zu verbreiten, dass es diese Webseite mit allen Informationen gibt, hofft der Entwickler darauf, dass jeder, der Ukrainer kennt, diese auf die Online-Plattform aufmerksam macht. Dietsche ruft dabei auch die Lahrer auf, dies zu tun.

Das Team benötigt noch weitere freiwillige Helfer. "Vor allem Frankreich ist wichtig", so Dietsche. Wer mitwirken möchte, kann sich über die Schaltfläche "Kontakt" auf der Webseite www.first-help.eu bei den Organisatoren melden. Mitarbeiter erhalten einen Zugang, mit dem sie von zu Hause aus Informationen übersetzen und eintragen können.