Alle halfen kräftig mit: Die ukrainischen Kinder mit dem Präsident des Lions-Club Freudenstadt Roland Lepold (rechts), Executive-Direktor Thomas Strenkert vom "Hilfswerk Samariter Dienst" (dahinter) und Pfarrer Daniel Müller (hinten, links) Foto: Schwark

Die Mitglieder des Lions-Club Freudenstadt haben, in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Freudenstadt, dem DRK und der Firma Oest Verbandsmaterial für die Ukraine organisiert. Beim Sortieren und Verpacken halfen ukrainische Kinder.

Freudenstadt-Grüntal - Für 1000 Euro beschaffte der Lions-Club Verbandsmaterial vom DRK. Gleichermaßen wurde Verbandsmaterial im Krankenhaus Freudenstadt gesammelt, 160 Verbandskästen steuerte Oest bei. Zusätzlich spendete der Lions-Club Freudenstadt weitere 2000 Euro, damit die Organisation "Hilfswerk Samariter Dienst" zusätzliches Verbandsmaterial für die Ukraine kaufen kann.

Im "Kult", Jugendraum der evangelischen Kirchengemeinde Grüntal, wurde das Material nun von den "Lionsfreunden" und 23 Kindern des Kinderheims "Republik Pilgrim" aus Mariupol sortiert. Mit dem Sortieren und Verpacken des Hilfsmaterial hatten die Kinder die Möglichkeit selbst etwas zu geben, und nicht immer nur Opfer und Hilfsbedürftige zu sein, berichtete Claudia Müller.

Im alten Schulhaus vorerst eine neue Heimat gefunden

Seit 2. April haben die Kinder im Alter von sieben bis 16 Jahren im alten Schulhaus vorerst eine neue Heimat gefunden. Dafür wurde auch dem Blasmusikkreisverband Freudenstadt gedankt, der die Räume des alten Schulhaus zur Verfügung stellte. Großes Ziel aller Kinder und ihrer derzeit vier Betreuer bleibt die Rückkehr in ihre ukrainische Heimat. Dankbar ist man, das man liebevoll in Grüntal aufgenommen wurde.

Bereits vor dem Krieg nicht vom Glück überschüttet, wurden viele Kinder durch die Kriegswirren traumatisiert. In Grüntal nehmen sie am Online-Unterricht mit ihren ukrainischen Lehrern teil. Teilweise wird ihnen vorbereitetes Lernmaterial zugesandt. Lions-Club Präsident Roland Lepold bedankte sich bei allen, die an der Aktion mitgewirkt hatten.

Material ins Zentrallager der Samariter gebracht

Mit einem Transporter war Executive-Direktor Thomas Strenkert vom "Hilfswerk Samariter Dienst" nach Grüntal gekommen. Nachdem das Fahrzeug von den Kindern mit großem Elan beladen wurde, wurde das Material ins Zentrallager der Samariter nach Herrenberg gebracht. Von dort wird es mit Transporten weiter in die Ostukraine befördert.

Strenkert selbst flog kürzlich ins rumänische Suceava, von dort ging es mit dem Auto weiter nach Kiew. Im Gepäck nahm er soweit möglich und erlaubt, dringend benötigtes Verbandsmaterial mit. In Irpin 27 Kilometer von Kiew entfernt nahm Strenkert an einer Konferenz mit 300 Pastoren teil. Dort wurde auch besprochen, wie man gefährdete Kinder aus der Ostukraine in die sicheren Westlichen Gebiete bringt.

Die "Republik Pilgrim"-Kinder aus Maripol haben sich derweil gut in Grüntal eingelebt. Pfarrer Daniel Müller freute sich, dass die Kinder wieder immer mehr ein Lächeln auf den Lippen haben. Wenn es klappt, steht mit dem Nachwuchs eventuell ein Ausflug zu einem Weihnachtsmarkt, oder einer anderen Veranstaltung an.