Der Krieg in der Ukraine zwingt viele Menschen zur Flucht. Auch im Kreis Rottweil rollen Hilfsaktionen an. Hauser Reisen in Rottweil startet jetzt eine große Spendenaktion und wird die Hilfsgüter mit einem Bus direkt zu Flüchtlingen bringen.
Kreis Rottweil - Für Axel und Hülya Keller von Hauser Reisen ist sofort klar, dass sie handeln wollen, als sie am Sonntagmorgen ein hilfesuchender Anruf erreicht: Ein ehemaliger Reisekunde hatte sich auf eigene Faust mit Lebensmitteln an die rumänisch/ukrainische Grenze aufgemacht, um zu helfen: Flüchtlinge aus der Ukraine sind dort gestrandet. Und er bat die Kellers um Unterstützung. "Es fehlt den Menschen am Notwendigsten. Die Lage ist dramatisch", berichtet Hülya Keller. Viele Kinder und Mütter seien darunter. Deshalb müsse schnell gehandelt werden.
Das Ehepaar Keller startet nun in aller Eile eine große Aktion. Sie stellen einen Bus, drei Fahrer und den Sprit, um Hilfsgüter direkt zu den Ukraine-Flüchtlingen nach Rumänien zu bringen.
Die Koordination der Hilfsaktion übernimmt der Technische Leiter bei Hauser Reisen, Stefan Beck, denn nach dem Transport wird der Bus vor Ort noch einige Tage für die Beförderung von Flüchtlingen im Einsatz sein – das ist ein weiterer Grund für die Mission.
Bürger sind zum Spenden aufgerufen
Zusammen bitten sie nun die Bürger in Rottweil und Umgebung um Spenden, die direkt bei Hauser abgegeben werden können. Ein Aufruf, den der Schwarzwälder Bote gerne unterstützt. Gebraucht wird: gut erhaltene, warme Kleidung, Decken, Bettdecken, Kopfkissen, Matratzen, Hygieneartikel, Lebensmittel zur Langzeitlagerung wie Getreide, Hirse, Reis, Fleisch- und Fischkonserven.
Auf einer Liste an notwendigen Hilfsgütern, die Stefan Beck von der Kontaktperson direkt vor Ort zugeschickt bekommen hat, stehen auch Medikamente, Verbände, Masken, Rollatoren, Desinfektionsmittel und vielerlei medizinisches Gerät, auch für OPs – ein Zeichen dafür, wie schlecht es den geflüchteten Menschen geht.
Bus startet am Mittwoch nach Rumänien
Weil nun alles ganz schnell gehen muss, sollten die Hilfsgüter bereits an diesem Dienstag, 1. März, ab 15 Uhr bis 18 Uhr und am Mittwoch, ab 6 Uhr bis 9 Uhr, direkt bei Hauser auf dem Berner Feld in Rottweil abgegeben werden. "Wir haben dafür eine Halle freigeräumt und werden dann am Mittwochmittag alles verladen", so Hülya Keller. Der Bus, bei dem auch Seniorchef Hans Keller mitfahren wird, soll dann gleich im Anschluss in Richtung Rumänien zu den Flüchtlingen aus der Ukraine starten.
Fahrer bleiben vor Ort
Die Fahrer werden dann auch erst einmal vor Ort bleiben, um zu helfen, wo es geht. Hauptaufgabe wird es sein, die Flüchtlinge nach Budapest oder in andere Ziele zu befördern. Kellers hoffen nun auf breite Unterstützung aus der Bevölkerung, um einen vollen Bus mit Hilfsgütern auf die Reise schicken zu können.
Info
Die Hilfsgüter können am Dienstag von 15 bis 18 Uhr und am Mittwoch von 6 bis 9 Uhr bei Hauser in Rottweil auf dem Berner Feld abgegeben werden.