Seit über 37 Jahren sind Sigrid Geiger und ihr Mann Walter Geiger Mitglied im Förderverein für krebskranke Kinder in Tübingen. In dem „Hotel Conditorei Café Baier“ verkaufen sie handgemachte Produkte von Einwohnern aus dem Zollernalbkreis.
„Wir haben 1986 ein Frühchen zur Welt gebracht. Es wieder gesund mit nach Hause nehmen zu dürfen war großes Glück. Dafür waren wir wirklich dankbar und wollten unbedingt etwas zurückgeben“, erklärt die 67-jährige Sigrid Geiger. Seit 37 Jahren unterstützen sie und ihr Mann Walter Geiger ehrenamtlich den Förderverein für krebskranke Kinder in Tübingen.
Seit 1987 ist das Ehepaar Mitglied und versucht seither jedes Jahr für den Förderverein Spenden zu sammeln. „Es ist schön zu sehen, dass man helfen kann. Die Möglichkeiten sind begrenzt sind, aber mit Geld kann man schon viel verändern“, erklärt Walter Geiger.
Insgesamt 190 000 Euro haben die beiden seit 1987 an den Förderverein gespendet. Das Geld wird an verschiedene Projekte und Forschungsbereiche aufgeteilt. „Und das Schöne ist, wir wissen auch sicher, wo es ankommt“, teilt Sigrid Geiger mit.
Gespräch mit dem Ehepaar Baier
Früher verkauften die Eheleute mit einer Handarbeitsgruppe Produkte auf dem ehemaligen Nikolausmarkt – „mittlerweile heißt der allerdings Weihnachtsdorf“, erklärt die Schömbergerin. Nachdem sich die Handarbeitsgruppe aufgelöst hatte, suchte Sigrid Geiger eine neue Möglichkeit, die Produkte zu verkaufen, um den Erlös zu spenden.
Vor etwa vier Jahren eröffnete sich in einem Gespräch mit dem Ehepaar Baier das Angebot, die Produkte in deren Bäckerei anzubieten. „Sie hatten damals davor schon angefangen, in der Bäckerei Gestecke von Gärtnern während der Corona-Krise anzubieten“, sagt die 67-Jährige. Neben Brötchen und Croissants verkauften die Bäckereiinhaber auch Socken, Brotkörbchen und Kerzen.
Nicht all ihre Produkte stellen Sigrid und ihr Mann selbst her. „Das könnten wir niemals alles alleine schaffen“, erklärt Geiger. Ganz nach ihrem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ bekommen die Eheleute viel Hilfe von außerhalb.
Unterstützung kommt aus dem gesamten Zollernalbkreis
Einwohner aus dem gesamten Zollernalbkreis schicken ihnen selbst hergestellte Handarbeiten und Strickereien: „Unsere älteste Strickerin ist 85 Jahre alt“, sagt sie. „Die Dame hat schon 52 Paar Socken gestrickt“, verrät die 67-Jährige.
Seit etwa zehn Jahren recyceln sie und ihr Mann auch Kerzen: Aus Resten von alten Kerzen gießen sie neue Formen. „Nachhaltiger gehts nicht mehr würde ich sagen“, witzelt Heiko Baier.
In diesem Jahr kann das Ehepaar rund 11 000 Euro spenden. „Unser Rekord liegt bei 16 000 Euro im Jahr 2021“, sagt die Schömbergerin stolz. „Wir sind wahnsinnig dankbar für jeden der mithäkelt, strickt, bastelt und schafft“, sagt sie.
Neben dem Verkauf ihrer Produkte im Café Baier organisieren die beiden Ehepaare auch andere Aktionen. Kürzlich veranstalteten sie eine Weihnachtswelt „Adventsstüble“ in der Traube in Schömberg.
Seit etwa fünf Jahren ist das Ehepaar in Rente
„Mein Mann steht da zum Glück zu 100 Prozent hinter mir“, erklärt sie. Seit einiger Zeit übernimmt sie auch organisatorische Aufgaben und präsentiert den Verein im Zollernalbkreis bei Firmen oder potenziellen Sponsoren.
„Wir sind wirklich sehr glücklich darüber, dass der Verein uns so viel Vertrauen entgegenbringt“, erzählt Sigrid Geiger. Seit etwa fünf Jahren ist das Ehepaar in Rente. „Dadurch haben wir auch mehr Zeit für den Verein und diese Aufgabe erfüllt uns beide“, erklärt sie.