Tanja Giese (links) und Kinderpatin Iris Göpel. Foto: Ziegler

Der Balinger Orts- und Kreisverband des Kinderschutzbundes sucht neue Kinderpaten, die sich eine Stunde in der Woche Zeit nehmen, um mit Kindern, denen es aus verschiedenen Gründen schwer fällt sich einzufügen, zu spielen.

Balingen - Iris Göpel ist seit etwa zwei Jahren Kinderpatin und hat viel Spaß daran. Sie kann nur jedem raten, ebenfalls Pate zu werden, und erzählt wie solch eine Betreuung abläuft:

Das Kind wird meist von den Eltern zu den Räumen des Kinderschutzbundes gebracht. Dort sind ein Tobe- und ein Spielraum vorhanden und das Kind darf sich seine Spielsachen selber aussuchen. Es entscheidet selbst, was es machen möchte, und der Kinderpate begleitet und unterstützt es dabei. Er übernimmt dabei keine erzieherischen Maßnahmen sondern begegnet dem Kind wertfrei und auf Augenhöhe.

Auch negative Gefühle dürfen ausgelebt werden, dennoch gibt es hier Grenzen, weil sich dabei natürlich niemand verletzten soll. Eine Stunde in der Woche ist nicht viel, kann aber bei den Kindern sehr viel bewirken. Die Spielstunden sind dabei wie ein sicherer Hafen. Die Kinder spüren, dass sie wichtig sind.

Was macht am meisten Spaß?

Am schönsten ist es natürlich, wenn das Kind aus sich herausgeht. Die Spielstunden schaffen eine Atmosphäre in welcher nicht über die Kinder geurteilt wird und in der sie nicht bewertet werden. So bekommen sie Sicherheit und trauen sich auch mehr.

Plötzlich fasst das Kind Vertrauen zu seiner Patin

Diese Gefühle kann das Kind mit in den Alltag nehmen und daran wachsen. So berichtet Göpel von einem Kind, das nur mit seinen Eltern gesprochen habe und kaum mit den Erziehern im Kindergarten. Dieses Kind habe nach einiger Zeit angefangen, auch mit ihr zu sprechen.

Welche Herausforderungen gibt es?

Natürlich gebe es auch Herausforderungen, sagt Iris Göpel, doch das sollte niemanden abschrecken, da die Kinderpaten nicht alleingelassen würden. Denn sie besuchen zu Beginn eine Schulung, in welcher die Grundlagen erklärt werden. Zudem gibt es einmal im Monat ein Austauschtreffen mit dem Kinderschutzbund und bei Fragen können sich die Paten immer an die Verantwortlichen wenden.

Paten haben auch das Privileg, anders an Situationen ranzugehen als zum Beispiel Erzieher oder Lehrer, da sie nicht den erzieherischen Druck haben. Sie schenken den Kindern ihre Zeit und spielen mit ihnen. Kinderpate kann jeder werden, einzige Voraussetzung ist, dass er oder sie volljährig ist..

Was bringt es den Paten persönlich?

Einen Beitrag für die Kinder zu leisten, kann das Leben bereichern, und es macht Freude zu sehen, wie Kinder mehr Vertrauen bekommen und sich dadurch mehr zutrauen. Der Pate hat die Möglichkeit, einen Einblick in eine andere Welt zu bekommen und darf aus den Spielstunden auch für sich selbst etwas mitnehmen.

Informationen

Schulen, Kindergärten, sonstige Einrichtungen und Eltern, auch außerhalb von Balingen, können sich beim Kinderschutzbund melden, sollten sie Hilfe benötigen.

 Weitere Informationen sind unter kinderschutz bund.de zu finden. Die Ansprechpartnerin beim Orts- und Kreisverband für Kinderpaten ist Tanja Giese, Filserstraße 9, 72336 Balingen, Telefon 07433/2 12 12. Sie ist montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr erreichbar und per Mail unter kinderpa en@kinderschutzbund-balin gen.de