Auch der historische Kern der Stadt Bad Münstereifel wurde durch das Hochwasser verwüstet. Foto: dpa

Die schockierenden Bilder aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen stoßen auf Mitgefühl. Überall versucht man, den Opfern des Hochwassers zur Seite zu stehen. Auch im Landkreis Rottweil setzen sich zwei Betriebe für die Menschen ein, die durch die Wassermengen alles verloren haben.

Kreis Rottweil - Spendenaufrufe und Sammelaktionen – die Bereitschaft den Menschen zu helfen, die durch die Flutkatastrophe alles verloren haben, ist groß. "Es ist das mindeste, was wir tun können", sagt Jenny Stemke vom Stemke Brot- und Kuchenladen im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Bäckerei ist an gleich mehreren Standorten im Landkreis Rottweil vertreten und hat nicht lange gezögert, den Hochwasser-Opfern zu helfen. Für den Betrieb sei sofort klar gewesen, dass sie eine Spendenaktion machen wollen, meint Stemke.

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Um den Betroffenen zu helfen, spendet der Betrieb seit Donnerstag für jedes verkaufte Brot 20 Cent an die Flutopfer. Stemke wünscht sich, dass ein Betrag von etwa 1500 Euro zusammen kommt, der soll dann der Bäckerinnung zu Gute kommen, um den Bäckereien, die vom Hochwasser betroffen sind, zu helfen. "Viele haben ihren Betrieb Jahre lang aufgebaut und haben jetzt gar nichts mehr", meint Stemke mitfühlend und ergänzt: "Etwas Schlimmeres kann man sich gar nicht vorstellen."

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Bei den Kunden komme die Aktion gut an. "Die Kunden finden das total super", meint sie. Viele hätten gefragt, ob sie auch unabhängig vom Brotkauf etwas spenden könnten, deshalb habe man nun ein Kässchen aufgestellt, in dem zusätzlich Spenden gesammelt werden. Die Aktion gilt für das gesamte Brotsortiment in allen Filialen und auch in den Verkaufswägen auf dem Wochenmarkt und soll bis zum 15. August laufen.

"Wir sind immer noch entsetzt über die Bilder, die uns aus den Hochwassergebieten erreicht haben und erreichen", schreibt die Metzgerei Geiser aus Vöhringen auf Facebook. Auch in diesem Betrieb ist das Mitgefühl groß und es wird nun fleißig gespendet. "Die Leute sind wirklich arm dran", meint Inge Geiser und fügt hinzu: "Uns geht es gut und wir wären auch froh, wenn uns jemand in so einer Lage helfen würde."

Initiatoren der Spendenaktion seien Inge Geisers beiden Kinder Jenny und Heiko Geiser. Jedes gekaufte Fleischküchle werde seit Donnerstag als Spende getätigt. Die Aktion gehe noch bis Samstag, 24. Juli. Bereits am Morgen des ersten Aktionstages seien 70 Fleischküchle verkauft worden, erzählt Geiser zufrieden. "Wenn 300 bis 400 Euro zusammen kommen würden, dann wäre das schon schön", meint sie. Es sei nur menschlich, in so einer Situation zu helfen. Denn gerade das Menschliche bleibe in Zeiten von Corona ohnehin oft auf der Strecke. "Wenn man merkt, dass Hilfe kommt, dann trägt man die Last leichter", ist sich Geiser sicher.

Für die Metzgerei sei das nicht die erste Spendenaktion. Auch in Hechingen habe der Betrieb in der Vergangenheit nach einem Hochwasser mit einer Spendenaktion geholfen. Wohin genau das Geld nun gehen soll, stehe noch nicht sicher fest. Die Metzgerei überlege aber, es dem Fleischerverband zu Gute kommen zu lassen, um die im Katastrophengebiet vom Hochwasser betroffenen Kollegen zu unterstützen.