Am Sonntagnachmittag begrüßte Bürgermeisterin Lisa Hengstler die Flüchtlinge aus der Ukraine in einer gemütlichen Runde in der Gütenbacher Festhalle. Foto: Heimpel

Einen Nachmittag für die Flüchtlinge aus der Ukraine und die Unterstützer aus Gütenbach hat die Gemeinde organisiert. Die Eltern erhielten Informationen rund um den Alltag, auf die Kinder wartete ein Spieleparcours.

Gütenbach - Offiziell willkommen geheißen wurden bei einem gemütlichen Nachmittag die in Gütenbach angekommenen Flüchtlinge aus der Ukraine. Kaffee und Kuchen sowie Grillen, Spiel und Spaß für die Kinder und Informationen für die Eltern standen auf dem Programm.

Alltag hat bereits begonnen

25 Flüchtlinge aus der Ukraine sind aktuell in Gütenbach nach der Zuweisung durch das Landratsamt untergebracht. Von diesen 25 sind 13 Kinder unter 15 Jahren. Der größere Teil ist im Maierhof untergebracht, aber auch einige Gütenbacher Bürger haben sich über ein öffentliches Portal angemeldet und bereit erklärt, Flüchtlinge in der Familie aufzunehmen.

Für die Menschen aus der Ukraine hat der Alltag bereits begonnen, die Grundschüler sind bereits in die Schule aufgenommen worden. In den weiterführenden Schulen und im Kindergarten soll dies in den nächsten Tagen erfolgen. Ein besonderer Dank von Bürgermeisterin Lisa Hengstler galt ihrer Mitarbeiterin Daniela Markon, die sich mit viel Engagement für die Flüchtlinge einsetze.

Jugendabteilung des Fußballclubs lädt zum Training ein

Die Gemeinde Gütenbach hatte nun für den Sonntagnachmittag die Flüchtlinge sowie die Helfer aus Gütenbach in die Festhalle eingeladen. Während sich die Erwachsenen gemütlich bei Kaffee und Kuchen unterhalten konnten, hatte die Jugendabteilung des FC Gütenbach in der Halle einen Spieleparcours aufgebaut, den die Kinder mit Begeisterung nutzten. Jugendleiter Mario Dold vom FC lud darüber hinaus die Jungen und Mädchen ein, sich am Jugendtraining des FC zu beteiligen am Montag für die Jüngeren in der Halle und am Donnerstag für die Älteren auf dem Sportplatz. Notwendige Utensilien wie Fußballschuhe stünden zur Verfügung. Die Kinder werden auch zum Training auf dem Sportplatz abgeholt, wie Mario Dold betonte.

Auch Lorenz Wiehl vom Schwarzwaldverein begrüßte die Flüchtlinge in Gütenbach. Vor allem wies er auf die Familienwanderung des Gütenbacher Schwarzwaldvereins am Ostermontag hin mit Überraschungen vom Osterhase. Start ist um 14 Uhr am Rathaus. Auf Nachfrage machte Wiehl deutlich, dass die Wanderung natürlich nicht nur den Flüchtlingen und Mitgliedern, sondern allen Bürgern angeboten werde. Eine Anmeldung sei allerdings notwendig.

Gebürtige Ukrainier unterstützen Flüchtlinge

Eine wesentliche Unterstützung an diesem Nachmittag boten zwei Helfer: Katarina Mauer und Igor Mikhovych, die beide aus der Ukraine stammen und schon seit vielen Jahren hier leben und arbeiten, engagieren sich intensiv in Kooperation mit dem Landratsamt um die Flüchtlinge aus der Ukraine. An diesem Nachmittag waren sie nach Gütenbach gekommen, um als Dolmetscher zu fungieren und die wichtigen Informationen an die Flüchtlinge weiterzugeben.

Auch sie selbst sind in ihren Familien massiv vom Krieg betroffen. Igor Mikhovych beispielsweise erklärte, dass inzwischen die meisten seiner Familienmitglieder nach Deutschland geflüchtet sind. Aber auch aus seiner Heimatgemeinde im noch relativ ruhigen Westen der Ukraine erfährt er viel. So sind aktuell etwa 80 Prozent der Bewohner der kleinen Stadt Flüchtlinge aus dem umkämpften Osten des Landes. Auf jeden Fall, so erläuterte Katarina Mauer, fühlen sich die Menschen in Gütenbach sehr gut aufgenommen. Sie seien sehr zufrieden. Begeistert seien sie von dem großen Engagement und der vielfältigen Hilfe durch die Bevölkerung, das hätten sie in dieser Form nicht erwartet. Alles funktioniere problemlos, selbst zwei Arztbesuche mit Kindern waren kein Problem, obwohl aktuell noch keine Krankenversicherung existiere.

Kurse für Sprache und Integration

Im weiteren Verlauf des Nachmittags informierte dann Lisa Hengstler über weitere wichtige Themen für die Gäste aus der Ukraine. Das begann beim Busfahrplan und ging weiter mit Kursen für Sprache und Integration und reichte bis zur Eröffnung eines Bankkontos und der Beantragung von Kindergeld. Den Abschluss dieses gemütlichen Nachmittags bildete dann ein Abendessen mit Grill-Spezialitäten.