Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth liefert schon seit dem Frühjahr immer wieder Hilfsgüter nach Trostjanez. Foto: Störr

Der Krieg hat Hofstettens Freundschaft mit der ukrainischen Gemeinde Trostjanez gefestigt. Die Schwarzwaldgemeinde wird dafür vom Bund gefördert.

Hofstetten - Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth hat sich über die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Entwicklung um "Sondermittel der kommunalen Direkthilfe im Rahmen deutsch-ukrainischer Solidarpartnerschaften des Bundes" erfolgreich bemüht. Mit diesem Sonderprogramm des Bundes werden ukrainisch-deutsche Partnerschaften mit Sachmitteln unterstützt, die sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs besonders engagieren.

Die GIZ und der Deutsche Städtetag haben stellvertretend für den Bund 30 deutsche Kommunen ausgewählt, die in der humanitären Ukraine-Hilfe aktiv sind. Diese Sachmittel reichen von Heizöfen, Medizinprodukten bis zu Feldküchen oder Kommunalfahrzeugen. Aßmuth hatte Bedarf für den Bereich "Kinder- und Jugendhilfe" angemeldet. 2019 hatte er verschiedene Bildungseinrichtungen in Trostjanez besichtigt und sich ein persönliches Bild von der dortigen Ausstattung machen können.

Flüchtlinge sind zumeist Mütter mit Kindern

Durch den Aufbau der Traumaklinik in Trostjanez mit allein 150 Kindern und den ergänzend zugewiesenen Kriegsvertriebenen, sah Hofstettens Bürgermeister besonderen Handlungsbedarf, um den dort untergebrachten Kindern eine halbwegs funktionierende Unterrichtsversorgung und Bildungsteilhabe ermöglichen zu können. "Bei den Geflüchteten in Trostjanez handelt es sich zumeist um Mütter mit Kindern", berichtet Aßmuth.

Bei der Bewerbung um die Mittel hatte sich der Rathauschef eng mit seinem ukrainischen Amtskollegen Mykhailo Tsykhuliak abgestimmt. Mit der Unterstützung des Bundes können so in der Ukraine drei weitere Klassenzimmer mit Tischen und Bänken ausgestattet werden und auch einige Spielgeräte beschafft werden. Gleichzeitig erhält die Gemeinde Trostjanez über die von der GIZ gesteuerten zentralen Beschaffung Tablets, damit geflüchtete Kinder am Fernunterricht teilnehmen können.

"Ich freue mich, dass diese Sondermittel des Bundes nicht nur in die großen Städte fließen, sondern auch in der Ukraine im ländlichen Raum ankommen", so Aßmuth. "Ich bin mir sicher, dass man in Trostjanez Sorge tragen wird, dass die Sachgüter adäquat eingesetzt werden."

In Hofstetten rechnet man mit einer Anlieferung der Güter Anfang bis Mitte Dezember. Von dort werden sie in die Ukraine gebracht.