Über Hilfen für die Ukraine diskutiert die AG Wylkowe im Furtwanger Rathaus. Im Bild von links Michael und Aniessa Andresen, Pfarrer Harald Bethäuser, Pfarrer Joachim Sohn. Foto: Hajek 

Die Bereitschaft in Furtwangen ist groß, in diesen Kriegszeiten der Ukraine zu helfen, insbesondere der Partnerstadt Wylkowe. Die Arbeitsgemeinschaft Wylkowe traf sich zu einer Besprechung am Montagabend im Bürgersaal des Rathauses.

Furtwangen - Bürgermeister Josef Herdner berichtete gleich zu Beginn, dass man seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine von Furtwangen aus keinen direkten Kontakt zu Wylkowe knüpfen konnte. Lediglich aus dem Deutschen Haus in Odessa gab es einige Informationen. "Wir wissen nicht, was in Wylkowe passiert", räumte Herdner ein. Es sei im Moment schwierig, überhaupt zu ermitteln, was benötigt wird und wie Hilfsgüter transportiert werden können.

Zustimmung fand der Vorschlag des evangelischen Pfarrers Lutz Bauer zu einer Solidaritätsaktion. Sie findet am Freitag, 4. März, auf dem Furtwanger Marktplatz statt. Um die Organisation kümmert sich Karin Jäger.

Warme Winterkleidung für Flüchtlinge

"Symbolik ist gut, aber konkrete Hilfe ist wichtiger", betonte Stadtrat Heinz Guhl. Diskutiert wurde über die Sammlung von Kleidung, insbesondere warme Wintersachen, für Flüchtlinge aus der Ukraine. Michael und Aniessa Andresen vom Verein "Hongkonger in Deutschland" boten an, ihre deutschlandweiten Kontakte zu nutzen und bei Herstellern von Bekleidung und Hygieneartikeln nach Spenden zu fragen.

"Wichtig ist, direkt nach Wylkowe Kontakt aufzunehmen", betonte der Furtwanger Hautpamtsleiter Marcel Schneider. Die Sprachbarriere ist das größte Hindernis. Christof Stelmaszek, der aus Polen stammt, ist mit einer Ukrainerin verheiratet. Das Angebot zu sprachlicher Vermittlung durch seine Ehefrau Krystyna Stelmaszek griff Bürgermeister Josef Herdner gern auf und bat: "Sie soll gleich morgen ins Rathaus kommen". Hannelore Frank gab zu bedenken, dass Hilfe an der polnischen Grenze derzeit besonders wichtig sei, hier kommen Frauen mit Kindern aus der Ukraine an.

Frauen und Kinder brauchen Hilfe

Ob Furtwangen eventuell Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen könnte, wurde kurz diskutiert. Man habe schon jetzt Probleme, Wohnraum für die Flüchtlinge zu finden, die die Stadt ohnehin aufnehmen müsse, mahnte Heinz Guhl. Nicht aus den Augen verlieren dürfe man, dass in der Ukraine, auch in Wylkowe, viele russisch-stämmige Einwohner leben.

Viel zu langsam gingen die Hilfsaktionen Christof Stelmaszek. Er betonte, gerade die Frauen und Kinder bräuchten Hilfe – und zwar sofort.

Eine Stunde lang wurden verschiedene Hilfsmaßnahmen diskutiert. Die Stadtverwaltung wird weitere Informationen über die Lage rund um Wylkowe einholen, dann wird kurzfristig eine weitere Besprechung angesetzt.

Als Zeichen der Solidarität ist am Freitag, 4. März, 17 Uhr, auf dem Marktplatz eine Menschenkette "Für Frieden in der Ukraine" geplant.