Das neue Jahr steht im Caritas Babyhospital im Zeichen des Neubaus der Tageschirurgie. Die offizielle Grundsteinlegung fand bereits Anfang November statt. Foto: Bröhl

Mehr als 4000 Kilometer trennen Wolfach vom Caritas Babyhospital Bethlehem. Und doch sorgen Renate und Willi Bröhl mit ihren Aktionen für steten Kontakt. 2025 steht ein Anbau im Fokus.

Von der Pfandbon-Sammelbox im Supermarkt bis zum Benefizkonzert samt Besuch der früheren Chefärztin Hiyam Marzouqa reicht die Bandbreite der Aktionen, mit denen Diakon Willi Bröhl und seine Frau Renate in den vergangenen zehn Jahren im Kinzigtal einen steten Spendenfluss für das Caritas Babyhospital Bethlehem akquiriert haben. Damit soll es auch künftig weitergehen, auch ohne ganz große Veranstaltungen. Die Unterstützung werde im Heiligen Land weiter gebraucht – unter anderem für den im November gestarteten Erweiterungs- Neubau der Tageschirurgie. Adventskranzbinden i, Verkaufsstand beim Kuchenmarkt, Dreikönigssänger in Haslach: „Wir werden immer wieder angesprochen. Die Leute kommen immer wieder auf uns zu mit Aktionen“, freut sich Renate Bröhl über den Eindruck, den ihr Engagement fürs Babyhospital im ganzen Kinzigtal hinterlassen hat. Viele kleine Aktionen, mit denen gemeinsam Großes bewirkt wird, darum gehe es: „Wenn wir das mal nicht mehr schaffen, dann soll das nicht plötzlich verschwinden.“ Ein bisschen wollen die Bröhls jetzt schon kürzer treten. Große Benefizkonzerte, wie es sie in der Vergangenheit unter anderem in Wolfachs St.-Laurentius-Kirche gab, stünden vorerst nicht mehr an. „Das raubt einfach zu viel Kraft, das schaffen wir nicht mehr“, räumt Renate Bröhl ein. Umso mehr freue man sich über Ideen der Kinzigtäler für eigene Projekte: „Die Spendensammlung darf nicht nachlassen. Da fühlen wir uns der Kinderhilfe Bethlehem und dem Babyhospital verpflichtet.“ Weit mehr als 300 000 Euro seien in den vergangenen zehn Jahren mit diversen Aktionen zusammengekommen, allein für dieses Jahr wurde die 50 000-Euro-Marke geknackt. Gesammelt wird nach wie vor übers Konto der Seelsorgeeinheit An Wolf und Kinzig. „Uns war es immer wichtig, dass die Spenden, die wir bekommen, eins zu eins ans Babyhospital gehen“, betont Bröhl. Im Schatten der israelischen Grenzmauern nahm im November mit der offiziellen Grundsteinlegung ein lang geplantes Großprojekt Fahrt auf: der Bau einer Tageschirurgie. Bisher nämlich könnten im Babyhospital keine Operationen durchgeführt werden. Für Eingriffe müssten Kinder an Kliniken überwiesen werden, die in der Regel nur auf die Behandlung von Erwachsenen ausgelegt seien. Dabei sei der Bedarf an pädiatrischer Chirurgie im Westjordanland schon jetzt sehr groß und werde weiter steigen, informiert die Kinderhilfe Bethlehem auf ihrer Webseite. „In der Tageschirurgie im Caritas Babyhospital werden chirurgische Eingriffe in einer kindgerechten und sicheren Umgebung stattfinden und von pädiatrischen Chirurgen betreut werden“, heißt es weiter. Die Finanzierung der reinen Baukosten ist durch Spenden bereits gesichert. Doch für die Ausstattung und die nötigen medizinischen Geräte brauche es weiter Unterstützung. Bereits Ende 2025 soll die Tageschirurgie den Betrieb aufnehmen – unter anderem durch Renate und Willi Bröhl auch mit finanzieller Unterstützung aus dem Kinzigtal.