Die Katholische Kirche in Württemberg unterstützt weltkirchliche Partner mit 13,12 Millionen Euro. Schwerpunkte sind die Flüchtlingshilfe und erneuerbaren Energien.
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat im vergangenen Geschäftsjahr über ihre Hauptabteilung „Weltkirche“ Projekte und Partner weltweit mit insgesamt 13,12 Millionen Euro unterstützt.
Damit hat sich das Fördervolumen seit 2013 mehr als verdoppelt. Den größten Einzelposten bildet die Flüchtlingshilfe mit einem Anteil von 37 Prozent – rund 4,85 Millionen Euro.
Das Berichtsjahr war geprägt von einem historischen Einschnitt: dem Tod von Papst Franziskus. „Sein Pontifikat hat die weltkirchliche Ausrichtung unserer Diözese über mehr als ein Jahrzehnt maßgeblich geprägt – hin zu einer Kirche, die sich den Armen zuwendet, Fluchtursachen bekämpft und Schöpfungsverantwortung übernimmt“, sagt Wolf-Gero Reichert, geschäftsführender Referent der Hauptabteilung.
Ein Zeichen der Solidarität mit Geflüchteten gesetzt
Bereits 2013 habe Franziskus mit seinem Besuch auf der Mittelmeerinsel Lampedusa ein Zeichen der Solidarität mit Geflüchteten gesetzt. In Württemberg reagierte die Diözese darauf mit der Einrichtung zweier Fonds – für die weltkirchliche Flüchtlingshilfe und für die Unterstützung geflüchteter Menschen in Württemberg. Seither sei das Engagement stetig gewachsen.
Auch die Projektinhalte hätten sich deutlich verändert: Flossen 2013 noch fast 30 Prozent der Mittel in den Erhalt kirchlicher Infrastruktur, lag dieser Anteil 2024 nur noch bei sieben Prozent. Stattdessen gewannen andere Bereiche an Bedeutung. So stieg der Anteil für Projekte im Bereich erneuerbare Energien, vor allem Photovoltaik, von rund fünf auf 15 Prozent. Damit bilden sie heute den zweitgrößten Förderbereich. Ebenso legten Bildungs-, Gesundheits- und Sozialprojekte zu.
Im Geiste der päpstlichen Schreiben Evangelii Gaudium und Laudato si’ seien die Förderschwerpunkte Bildung, Gesundheit, Flüchtlingshilfe, kirchliche Ausbildung und erneuerbare Energien gestärkt worden.
Die Hilfsgelder flossen auf alle Kontinente. Das größte Empfängerland war Indien mit 2,86 Millionen Euro, gefolgt von der Demokratischen Republik Kongo (1,35 Mio. Euro), der Ukraine (0,71 Mio. Euro), Jordanien, Mosambik, Kolumbien, Brasilien, Uganda, Malawi und dem Irak.
Neben den finanziellen Mitteln leisteten 2024 101 Missions- und Fachkräfte aus der Diözese Dienst in über 30 Ländern. Zudem waren 34 junge Erwachsene aus Württemberg im Weltkirchlichen Friedensdienst (WFD) in Übersee tätig, während 19 Reverse-Freiwillige aus Lateinamerika und Afrika ein Jahr in Einrichtungen zwischen Friedrichshafen und Bad Mergentheim verbrachten.