Christoph Huber und Manuel Schäfer, die Kommandanten der Heiligenzimmerner Feuerwehr, präsentieren den symbolischen Spendenscheck. Foto: Stehle

Hilfe: 14 500 Euro Spende aus Heiligenzimmern gehen an Flutopfer der Feuerwehr Schuld

"Ich bin sprachlos", so Sebastian Heinrich, Feuerwehrkommandant aus Schuld, am Telefon zu Feuerwehrchef Christoph Huber aus Heiligenzimmern. Platt war er, weil die Spendenaktion der Feuerwehrkameraden aus dem Stunzachtal 14 500 Euro erbracht hat.

Rosenfeld-Heiligenzimmern. Dieser Betrag wird an die Flutopfer der Schulder Feuerwehr überwiesen. Nachdem der Schulder Feuerwehrkommandant seine Sprache wieder gefunden hatte, meinte er überwältigt: "Ihr seid verrückt", denn mit solch einer Spende aus dem Schwabenland hatten die Eifeler nicht gerechnet.

Und auch Huber ist berührt, dass innerhalb weniger Tage diese Summe zusammengekommen ist. Die eigenen Feuerwehrleute hatten aus ihrer Kasse selbst 3000 Euro gespendet.

"Dann haben viele Heiligenzimmerner Geld überwiesen, und auch Unbekannte hatten sich gemeldet und wollten wissen, ob die Zuwendungen direkt fließen. Wir konnten garantieren, dass jeder Cent ankommt", meinte Huber und ist überzeugt, dass dies die Wohltäter motiviert habe. Von den Schulder Kameraden hatte einer sein Haus komplett in den Fluten verloren, und die Häuser von drei Feuerwehrleuten waren unbewohnbar, sodass sie in Notunterkünfte mussten. Huber geht davon aus, dass diese vier am schlimmsten Betroffenen das Geld erhalten werden.

Wie kam die Heiligenzimmerner Feuerwehr zu diesem stolzen Spendenaufkommen in wenigen Tagen? Viel Werbung in den sozialen Medien haben sie gemacht; so ging die Aktion nicht nur in Heiligenzimmern wie ein Lauffeuer durch den Ort, sondern regte sogar eine Feuerwehr aus dem Raum Wuppertal an, ebenfalls solch eine Initiative zu ergreifen. Huber und seine Männer hatten von der Flutkatastrophe in Schuld über die Medien erfahren. Da das Dorf ähnlich groß ist wie Heiligenzimmern und auch die Feuerwehrstruktur der hiesigen ähnelt, haben sie über die Homepage Kontakt mit den Kameraden aus Rheinland-Pfalz aufgenommen.

Der dortige Kommandant berichtet, dass man aktuell noch weit weg sei von der Normalität. Derzeit gehe es darum, die Wasser- und Abwasserversorgung zusammen mit dem Technischen Hilfswerk und weiteren Hilfsorganisationen wieder aufzubauen. Die Feuerwehr sei quasi seit der Flutkatastrophe am 14. Juli ununterbrochen im Einsatz. Erst seit Kurzem sei aber der Grundschutz durch die örtliche Feuerwehr wieder gesichert. Zuvor habe man von den Nachbarn Unterstützung gebraucht.

Ein Einsatzfahrzeug sei wegen der zerstörten Elektronik wohl nicht mehr zu retten. Auch hat die Schulder Wehr ihr Gerätehaus als provisorischen Lebensmittel-Laden zur Verfügung gestellt. Ihr noch funktionierendes Einsatzfahrzeug parken sie derweil auf dem Hof eines Unternehmens, dem die Flut die ganzen Maschinen weggerissen hatte.

Huber freut sich auf einen der nächsten Anrufe seines Pendants aus Schuld, der dann genau berichten kann, wem und wie mit dem Geld geholfen wurde.