Läuft alles nach Plan, ist die neue Halle der Firma "Jucowa" auf Stiegel im Sommer fertig, gefördert vom Land. Foto: Sieber

Neun Unternehmen aus Baden-Württemberg haben für innovative Projekte das Prädikat "Spitze auf dem Land!" und Förderzusagen in sechsstelliger Höhe erhalten. Eine davon ist die Tailfinger Firma Jucowa, die Umreifungsmaschinen fertigt.

Albstadt-Tailfingen - Jeder kennt sie, die – im Regelfall – schwarzen Kunststoffbänder, die großen Kartons oder Papierstapeln Festigkeit und Stabilität verleihen. Es gibt sie in verschiedenen Breiten und Materialzusammensetzungen, und sie werden natürlich nicht von Hand angelegt.

Dafür gibt es Maschinen; zu den Unternehmen, die sie herstellen, zählt Jucowa, ein mittelständisches Unternehmen, das auf dem Tailfinger Lich-tenbol zu Hause ist und produziert. Außer dem Hauptsitz gibt es noch eine Dependance in Sigmaringen, wo Blechteile gefertigt werden; alles in allem kommt Jucowa derzeit auf knapp 50 Mitarbeiter.

Paradebeispiel eines "hidden champion"

Branchenkennern ist der Name natürlich vertraut, aber jenseits ihres Kreises nur den wenigsten – auch in Albstadt. Jucowa ist das Paradebeispiel eines "hidden champion".

Doch jetzt macht der "versteckte Sieger" von sich reden. "Spitze auf dem Land!" finden ihn die Juroren – oder genauer: das Projekt, für das er Förderung aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) beantragt hat. Jucowa, erläutern die Geschäftsführer Andreas Kanz und Wilhelm Conzelmann, plane die Entwicklung einer Maschine, die eine echte Novität auf dem Markt darstellt.

Bislang gibt es verschiedene Modelle von Umreifungsmaschinen, solche für fünf Millimeter breite Bänder und solche für mehr als doppelt so breite, Maschinen für große und andere für kleiner dimensionierte Verpackungen. Jucowa schwebt eine Maschine vor, die alles kann, alles unter einen Hut bringt und es der Kundschaft gestattet, auf den Kauf eines ganzen Umreifungsmaschinenparks zu verzichten.

Langfristige Verringerung der Kunststoffanteile

Eine Allroundermaschine – das ist das eine. Das Projekt hat aber noch eine andere Seite: Jucowa strebt langfristig eine Verringerung der Kunststoff- und eine Erhöhung der Papieranteile in den Bändern an – der Umwelt zuliebe. Allerdings darf diese Verschiebung in der Zusammensetzung der Materialmixtur nicht zu Lasten der Zugfestigkeit gehen – eine echte Herausforderung für die Entwicklungsabteilung, die nicht nur aus diesem Grund aufgerüstet werden soll.

Dafür bedarf es unter anderem zusätzlicher Flächen für Produktion und Büros. Jucowa will an seine bestehende Halle in der Zitterhofstraße eine weitere anbauen und so 1100 Quadratmeter Nutzfläche gewinnen. Da das Unternehmen derzeit noch unter dem Richtwert von 50 Mitarbeitern liegt, kann es mit 20 Prozent Förderung rechnen – bei mehr als 50 wären es zehn Prozent. Die Modalitäten sind derzeit – wie es üblich ist – mit der L-Bank geklärt worden; wenn alles nach Plan läuft, könnte die neue Halle schon im kommenden Sommer bezogen werden.