Das Jubiläumsjahr, die Digitalisierung und künstliche Intelligenz sowie die historische Vereinsflagge von 1899 waren Themen, mit denen sich der Handels- und Gewerbeverein (HGV) Schömberg in seiner Jahreshauptversammlung befasst hat.
Die HGV-Vorsitzende Juliane Haas ging in ihrem Rückblick auf das 125-jährige Bestehen des Handels- und Gewerbevereins Schömberg ein, das im vergangenen Jahr mit mehreren Veranstaltungen gefeiert wurde: Im April gab es ein Frühlingsfest mit Leistungsschau, im Oktober wurde das Jubiläum mit einem Festakt und mit einem Galaabend in der Stauseehalle gefeiert.
Außerdem hatte sie historische Informationen zur Vereinsfahne aus dem Jahr 1899 parat, die bei Anlässen wie dem Jubiläum noch zum Einsatz kommt: Erst kürzlich erhielt der HGV die Informationen aus dem Gemeindearchiv. Laut eines Protokolls von Leo Wuhrer, ehemaliger Schreiner in Schömberg und vor dem Zweiten Weltkrieg Vorsitzender des Gewerbevereins, forderte die NSDAP den HGV auf, alle Unterlagen und Utensilien des Vereins herzugeben. Wuhrer sei dieser Aufforderung trotz der Androhung einer Haft- und Geldstrafe nicht nachgekommen. Die Fahne konnte dadurch gerettet werden. Außerdem sind Rechnungen der Firma Kunststrickerei Neff in Biberach zu Tage gekommen, für die Restauration der Fahne im Jahr 1953.
Anforderungen an kleinere Betriebe
Haas betonte zudem die Bedeutung einer starken Gemeinschaft, um gemeinsam die wachsenden Herausforderungen durch Digitalisierung und den zunehmenden Einsatz Künstlicher Intelligenz zu bewältigen. Besonders für kleinere Betriebe stellten diese Entwicklungen große Chancen, aber auch neue Anforderungen dar. Beispielsweise können die Prozesse etwa im kaufmännischen Bereich verschlankt werden, damit sich die Gewerbetreibenden auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. In diesem Zusammenhang müssten allerdings neue Gesetze und die Anforderungen an die digitale Infrastruktur des Betriebs berücksichtigt werden.
Die im Café Baier anwesenden Mitglieder waren sich einig, dass man mit der KI am Beginn eines neuen Zeitalters steht – vergleichbar mit der industriellen Revolution des vergangenen Jahrhunderts.
Im vergangenen Jahr hatte der Verein einen Austritt zu verzeichnen, dafür aber zwei Eintritte, sodass die Mitgliederzahl derzeit bei 63 Betrieben liegt. Schömbergs Bürgermeister Karl-Josef Sprenger führte die Entlastung des Vorstands herbei, die einstimmig erteilt wurde.
Die Wahlen bestätigten Juliane Haas als Vorsitzende, Tom Jessen als Kassierer sowie die Beisitzer Philipp Schwenk und Harry Weinmann in ihren jeweiligen Ämtern. Karl-Heinz Klein wurde für seine 20-jährige Tätigkeit im Ausschuss mit einem Geschenk belohnt.
Abschließend zeigte Uwe Henselmann eine Bilder- und Videopräsentation mit Eindrücken aus dem Jubiläumsjahr.