Stefanie Würtz und Hans-Werner Moser sind Ritter Konradin und seine Burgfrau. Foto: Klaiber

Ritter Konradin, seine Gemahlin und der komplette Hofstaat sind seit 2013 immer dieselbe Truppe – dies wird am Schmotzigen Doschdig gefeiert.

Obernheim - Als im November 2012 bei der Hauptversammlung der Hexenzunft Obernheim kein Ritter Konradin gefunden wurde, stand die Enttäuschung den Zunftoberen ins Gesicht geschrieben. Das bis dahin aktive Ritterpaar mit Gefolge hatten zuvor 14 Jahre lang Joachim und Birgit Schnell samt Freundeskreis gespielt. Sie wollten an der Fasnet einfach wieder einmal etwas Neues machen, um vor allem ihre Kinder bei den Umzügen mit einzubinden.

Stefanie Würtz wurde Burgfrau

Wenige Wochen vor der Fasnet 2013 kam dann die Erleichterung. Hans-Werner Moser, in dessen Vita zahlreiche närrische Aktivitäten verzeichnet waren, erklärte sich bereit, mit seiner Partnerin und den Freunden aus der Feuerwehr das Ritterpaar und den Hofstaat zu verkörpern. Bei der Fasnet 2023 nunmehr zum zehnten Mal steht diese Gruppe dem Hexenbrauchtum voran. Im selben Jahr fand sich Stefanie Würtz als Burgfrau, die seither während der Fasnet treu an seiner Seite steht.

Im Jahr 2021 war der Hofstaat eher aus der Ferne aktiv – die Fasnet war wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt beziehungsweise in den virtuellen Raum verlegt worden. 2022 gab es dann ein paar wenige närrische Aktivitäten wie beispielsweise die Schüler- und Kindergartenbefreiung auf Abstand und eine Ortsrallye, die unter den damals gültigen Corona-Auflagen stattfinden konnten.

Feier am Schmotzigen

Das kleine Jubiläum möchte der Hofstaat zusammen mit dem übrigen Hexenvolk in gebührender Weise feiern. Am Schmotzigen Donnerstag, 16. Februar, soll es abends im Hexenhaus, der Holzhütte hinter der Festhalle, rund gehen.

Die Verlässlichkeit von Hans-Werner Moser zeigt sich in der Fortsetzung einer nahtlosen Kontinuität bei den närrischen Figuren von Ritterpaar und Hofstaat. In den vergangenen 40 Jahren waren neben den bereits Erwähnten nur noch Hans-Jürgen und Norgard Bleibler sowie Ernst und Maria Moser im Häs des Ritterpaares zu sehen. Sie hatten immer den Hofstaat aus dem Kreis ihrer Bekannten und Verwandten zusammen gestellt, die Zunftverantwortlichen zuvor Landsknechte und Burgfrauen gesucht.

Es gab auch Jahre ohne Ritter Kondradin

Seit der Wiederaufnahme der Fasnet nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1951 gab es in Obernheim auch Jahre ohne einen Ritter Konradin. Eine Burgfrau wurde dem Ritter erstmals im Jahr 1965 zur Seite gestellt. Dafür gab es letztmals im Jahr 1971 in Obernheim ein Prinzenpaar zu sehen. Diese beiden hatten seinerzeit einen höheren Stellenwert als der Ritter Konradin.