Herzogin Meghan und Prinz Harry bei einem offiziellen Termin in New York Foto: imago images/UPI Photo/JOHN ANGELILLO

Am 9. November erscheint Herzogin Meghans erstes Kinderbuch auf Deutsch. „Unsere Bank“ ist ein schönes Kinderbuch – das liegt vor allem an den charmanten Illustrationen.

Stuttgart - Für den Mann und den Jungen, die mein Herz klopfen lassen: bu-bum, bu-bum ...“ So lautet die Widmung, die Herzogin Meghan in ihr erstes Kinderbuch geschrieben hat. Es heißt „Unsere Bank“ und erscheint am 9. November auf Deutsch. Blättert man weiter, sieht man den Mann und den Jungen, die die Autorin meint: Rote Haare, roter Bart – unschwer ist Prinz Harry zu erkennen. Er hält ein Baby im Arm, zu seinen Füßen sitzen zwei Hunde. Wer sich bei den Royals und ihren Haustieren auskennt, erkennt darin den Beagle Guy und den Labrador Pula, die beiden Hunde der Sussexes. Und das Baby, es soll natürlich Archie sein, der 2019 geborene erste Sohn des Paares.

Nettes, unspektakuläres Kinderbuch

„Unsere Bank“ ist ein charmantes Kinderbuch, und das hat vor allem mit den Illustrationen von Christian Robinson zu tun. Zu Meghans Zweizeilern malte er zauberhafte und vor allem vielfältige Vater-Sohn-Gespanne: ein Vater im Rollstuhl, der in der Kita seinem Sohn beim Schuhe ausziehen hilft. Ein Vater mit Sikh-Turban, der den Fußballpokal seines Jungen bejubelt. Vater und Sohn, die in rosa Tutus Ballett üben.

„Unsere Bank“ ist ein nettes, eher unspektakuläres Kinderbuch. Es liegt an seiner berühmten Autorin, dass es bereits bei der Veröffentlichung in den USA im Juni Kontroversen gab. Auf Twitter wurde gemunkelt, Meghan habe abgekupfert.

Bei „The Boy on the Bench“, einem Kinderbuch, das 2018 erschien und eben auch eine Bank auf dem Cover hat. Die Debatte ging so weit, dass sich schließlich Corrine Averiss, die Autorin von „The Boy on the Bench“ selbst auf Twitter zu Wort meldete: „Von der Buchbeschreibung zu schließen ist es weder dieselbe Geschichte noch dasselbe Thema. Ich sehe keine Ähnlichkeiten.“

Herzogin Meghan polarisiert

Die Episode zeigt einmal mehr, wie stark Herzogin Meghan polarisiert, besonders seit sie und Prinz Harry 2020 das britische Königshaus hinter sich ließen. Man liebt sie oder kann sie nicht ausstehen – dazwischen scheint es wenig zu geben. Der Twitter-Analyseanbieter „Bot Sentinel“ untersuchte kürzlich mehr als 100 000 Tweets, die sich mit den Sussexes beschäftigten. Der überwiegende Teil von ihnen stammte von sogenannten „Hasskonten“, die gezielt bösartige, teils auch rassistische Kommentare über die 40-jährige Herzogin auf die soziale Plattform schickten. Es sei mit nichts vergleichbar, was er oder sein Team zuvor gesehen hätten, sagte der Geschäftsführer von „Bot Sentinel“ der amerikanischen Seite „Buzzfeed News“.

Meghan engagiert sich für Elternurlaub

Herzogin Meghan engagiert sich ungeachtet dessen weiter für die Dinge, die ihr wichtig sind. Aktuell ist das die Einführung von bezahltem Elternurlaub in den USA.

In einem offenen Brief an Topdemokraten schrieb die 40-Jährige: Anders als viele andere Eltern hätten sie nach der Geburt ihrer Tochter Lilibet Diana nicht dazwischen wählen müssen, „die ersten kritischen Monate mit unserem Baby zu verbringen oder wieder arbeiten zu gehen“.

Die letzte Seite des Buches zeigt übrigens, wie Meghan und Harry die Zeit nach der Geburt der kleinen Lili verbracht haben könnten: Eine dunkelhaarige Frau steht im Gemüsegarten, einen Säugling in einem Tragetuch vor die Brust geschnallt. Das rothaarige Vater-Sohn-Duo vom Anfang sitzt wieder auf einer Bank – und füttert Hühner.

Meghan, Herzogin von Sussex: Unsere Bank. cbj Kinderbuch, 15 Euro (ab sofort auf Deutsch erhältlich)