Ungemach aus Florida: Herzogin Meghan und Prinz Harry könnten möglicherweise bald vor Gericht aussagen müssen. Die Herzogin wird verklagt – von ihrer Halbschwester Samantha.
Herzogin Meghan und ihr Mann Prinz Harry könnten bald in Florida vor Gericht erscheinen müssen. Im juristischen Streit mit Meghans Halbschwester Samantha Markle hat eine Richterin einen Einwand der Anwälte der Herzogin von Sussex abgewiesen. Das berichtet die britische Nachrichtenagentur PA am Mittwoch unter Berufung auf Gerichtsdokumente.
Samantha Markle wirft ihrer Halbschwester Verleumdung vor. Die 58-jährige Tochter von Thomas Markle aus erster Ehe fordert nach Informationen der britischen „Times“ 75.000 US-Dollar (69.800 Euro) Schadenersatz. Samantha wehrt sich mit der Klage gegen angeblich „nachweisbar falsche und bösartige“ Aussagen, die die 41-jährige Herzogin in dem aufsehenerregenden TV-Interview mit Oprah Winfrey gemacht hat.
Wie gut kennen sich Samantha und Meghan?
Meghan hatte der US-Talkikone unter anderem gesagt, dass sie Samantha kaum kenne und behauptet, ihre Halbschwester habe ihren Nachnamen erst wieder in Markle geändert, nachdem sie erfahren hatte, dass Meghan mit Harry liiert ist.
„Die Beklagte Markle hat nicht nachgewiesen, dass ungewöhnliche Umstände die verlangte Aussetzung rechtfertigen oder dass Vorurteile oder eine unangemessene Belastung entstehen werden, wenn das Gericht keine Aussetzung erlässt“, zitierte PA aus der Entscheidung von Richterin Charlene Edwards Honeywell gegen die Schwiegertochter des britischen Königs Charles III.
Samantha Markle, die an Multipler Sklerose erkrankt ist und im Rollstuhl sitzt, wirft ihrer weltberühmten Halbschwester vor, dass sie „vor etwa 50 Millionen Menschen in 17 Ländern“ zu Unrecht gesagt hatte, sie sei ein Einzelkind. Mit ihren „falschen und bösartigen Lügen“ habe sie dem Ruf der Klägerin geschadet und sie vor aller Welt gedemütigt, heißt es in der Klage. „Die Beklagte hat eine Kampagne orchestriert, um den Ruf und die Glaubwürdigkeit ihrer Schwester und ihres Vaters (Thomas Markle) herabzusetzen und zu zerstören, damit das falsche Narrativ ‚von der Tellerwäscherin zur Millionärin’ bewahrt und gefördert wird.“
Einzelkind sein – ein Gefühl?
Meghans Anwälte argumentieren hingegen, die 41-Jährige fühle sich wie ein Einzelkind – auch wenn sie faktisch Halbgeschwister habe. „Es gibt kaum etwas Persönlicheres und Subjektiveres, als die Art, wie man auf seine Kindheit sieht“, zitiert zum Beispiel die „Daily Mail“ aus der Klageerwiderung. „Meghans Antwort [im Oprah-Winfrey-Interview; Anmerkung der Redaktion], dass sie als Einzelkind aufwuchs, war ganz offensichtlich nicht so gemeint, dass sie keine genetischen Geschwister oder Halbgeschwister habe.“ Meghans Anwälte hatten deshalb gefordert, dass die Klage deshalb abgewiesen wird.
Samantha ging auch in der Vergangenheit nicht eben zimperlich mit ihrer berühmten Halbschwester um: 2021 veröffentlichte sie ein Buch mit dem nicht eben schmeichelhaften Titel „The Diary of Princess Pushy’s Sister“, auf Deutsch etwa: „Tagebuch der Schwester von Prinzessin Aufdringlich“.
In der Netflix-Dokumentation „Harry & Meghan“ kam hingegen jemand zu Wort, der zuvor nicht das Licht der Öffentlichkeit suchte: Ashleigh Hale, Samanthas entfremdete Tochter. Sie dürfte in dem Konflikt zwischen ihrer Mutter und ihrer Tante vermutlich auf der Seite der Sussexes stehen: Sie hat keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter.