In Vöhringen konnten am Wochenende nicht nur Handwägele und Schlitten bestaunt werden, sondern auch der Rennwagen von Legende Herrmann Beilharz.
Vöhringen - "Mobiles Vöhringen" war ein weiteres Thema aus dem Rahmenprogramm des Pop-Up-Museums. Der Ort war einst ein Zentrum für Fahrzeuge aller Art. Sogar der Rennsport hatte hier eine Basis, hieß es in der Ankündigung der Veranstaltung. Und diese hatte nicht zu viel versprochen.
Am Sonntag fand eine Sonderausstellung mit Vöhringer Fahrzeugen im Außenbereich der Linde statt. Die Besucherzahl war überwältigend.
Ein Idol von Jung und Alt
Ein Bauer Herrenfahrrad Baujahr 1950 führte die Reihe der bestaunten zweirädrigen Raritäten an, wie Mofas, Mopeds, Motorräder der Marke NSU und Zündapp. Eine ganze Palette von zehn BMW Oldtimern, einem Ford Taunus P3, dem ausgedienten Feuerwehrauto Magirus Deutz von 1978 und einem Bauerntraktor setzte die Vorstellung fort. Gekauft wurden sie damals bei Jakob Springer und Willi Dieterle, sowie beim Autohaus Schmid, der die NSU Vertretung hatte und beim Autohaus Beilharz.
Und Herrmann Beilharz, die Rennfahrer-Legende, einst ein Idol von Jung und Alt, war sogar mit seinem Rennwagen anwesend. Er hatte sich in der Motorwelt mit seinen Siegen im Rennsport in den Jahren 1964 bis 1992 einen Namen gemacht. Davon zeugen die Urkunden, Pokale und Siegerkränze, die im Museum neben seinem Rennanzug ausgestellt sind. Sein Besuch adelte die Veranstaltung, ständig war er am Erzählen und Händeschütteln.
Rennwagen aus dem Dornröschenschlaf geholt
Mittags trafen die Besitzer eines "Vorwärts"-Gefährts zum Vorwärtstreff ein. Wo "Vorwärts" draufstand, war auch vorwärts drin. Starker Beifall begleitete die 46 Handwägele, vier Schlitten und zwei Leitern auf ihrer Tour um den Hirschberg. Als "absolut guinessverdächtig" stufte Sprecher Hans Schanz den Umzug ein. Mit "super, einwandfrei, nur in den Kurven etwas eng, vorher unvorstellbar" kommentierten die Umzugsteilnehmer ihre Dorfrunde. Der jüngste Wagenführer Phil war knapp zwei Jahre alt, der älteste 81 Jahre.
Die Spannung stieg nochmals, besonders als der Rennwagen von Herrmann Beilharz gestartet wurde. Diesen hatte man für diesen Nachmittag eigens aus seinem Dornröschenschlaf geholt. Da röhrte es gewaltig, Männerherzen schlugen höher, man erlebte Rennfeeling hautnah.
Hobbysammler und Tüftler
Zur gleichen Zeit war das kleine Museum der Familie Renz in der Rosenfelderstraße 25 geöffnet. Alles rund um die Feuerwehr in früheren Zeiten wurde hier neben landwirtschaftlichem Gerät, historischen Uhren und Kleinoden ansprechend präsentiert. Ein alter Bremsprüfstand ließ den Hobbysammler und Tüftler erkennen. Daneben zogen ein BMW Motorrad 250er von 1962, ein Solo Mofa und ein NSU Quickly von 1956 sofort die Blicke auf sich.