Hermann „Paa“ Rominger bei der Verleihung der Landesehrennadel 2015. Foto: Eyrich

Hermann „Paa“ Rominger ist im Alter von 87 Jahren gestorben. In seiner Heimatgemeinde Bitz hat er bleibende Spuren hinterlassen.

Er war das Gedächtnis der Gemeinde Bitz: Hermann „Paa“ Rominger, der das Heimatmuseum aufgebaut und zur Chronik „Bitz – Eine Albgemeinde und ihre Menschen“ Wesentliches beigetragen hat, ist im Alter von 87 Jahren gestorben.

„Wer das Gestern nicht gesehen hat, kann das Heute nicht verstehen“ lautete das Motto des einstigen Vertrauensmanns des Schwäbischen Albvereins, Ortsgruppe Bitz, und deshalb hatte er schon als junger Mann begonnen, Gegenstände zu sammeln, die vom Leben in der Hochalbgemeinde zeugen. Gemeinsam mit Willi Schairer verlieh er ihnen wieder Glanz – und wollte sie folglich auch ausstellen.

Beim damaligen Bürgermeister Theodor Ambacher rannte der Gemeinderat offene Türen ein, und die öffneten sich bald auch im alten Schulhaus, das der Albverein zum Dorfmuseum gemacht hat. „Vater“ desselben war Hermann Rominger – und sein Spitzname somit „Paa“. Am 27. Januar 1979 wurde das Heimatmuseum mit 600 Exponaten eröffnet, die Rominger im Lauf der Zeit ergänzt hat. Auch seine Führungen waren ein Erlebnis, vor allem für Kinder.

Im Albverein hat er viele Rollen ausgefüllt

Für seinen großen Einsatz im Albverein hat dieser ihn mit der Silbernen Ehrennadel und dem Ehrenschild ausgezeichnet, zumal Rominger noch weitere Posten ausfüllte: Er war Akteur und Regisseur des Mundarttheaters, verstärkte die Musik- und leitete die Jugendgruppe, war Wander- und Schriftführer, hat immer wieder Wanderführer verfasst, sich um die Bänke gekümmert, Festumzüge organisiert und ein Buch mit Geschichten und Anekdoten verfasst. 2004 hatte die Gemeinde ihm aus Anlass des Jubiläums „25 Jahre Heimatmuseum“ für seine großen Verdienste die Bürgermedaille verliehen, 2015 wurde er mit der Landesehrennadel ausgezeichnet.

Das Ehrenbuch zur Sportlerehrung gestaltet

In den Albverein eingetreten war Rominger im Alter von 15 Jahren bei der Wiedergründung der Ortsgruppe 1950, leitete sie von 1974 bis 1981. Aus dem Ausschuss der Ortsgruppe ausgeschieden ist er erst mit 80 Jahren – auf eigenen Wunsch.

Im Jahr zuvor hatte er die Leitung des Heimatmuseums an Roland Göttle übergeben, aber auch danach noch viel für Bitz und seine Menschen getan. Ein Beispiel ist das Ehrenbuch zur Sportlerehrung, das er jährlich gestaltete und in das sich die erfolgreichen Bitzer Sportler eintragen durften.

Privat lebte Hermann „Paa“ Rominger eher zurückgezogen und mochte es nicht, im Rampenlicht zu stehen. Vergessen werden ihn die Bitzer dennoch nicht: Schließlich hat er ihnen ihr „Gedächtnis“ geschenkt.