Der neuartige Zaun soll mit künstlicher Intelligenz Wölfe vergrämen. Foto: Stiftung

Mit künstlicher Intelligenz soll der Herdenschutz vor Wölfen verbessert werden. Die Stiftung für Bären beteiligt sich an dem Universitätsprojekt. 

Bad Rippoldsau-Schapbach - Die Schutzzäune sollen autonom agieren können, heißt es in der Pressemitteilung der Stiftung, die auch den Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach betreibt.

Mit wachsender Wolfspopulation werde der Herdenschutz immer wichtiger. Nun starteten die Universitäten Bremen und Gießen sowie das Unternehmen Roflexs, das Projekt "mAInZaun". Dabei soll eine künstliche Intelligenz dafür sorgen, Raubtiere wie den Wolf individuell zu vergrämen, wofür aber eine große Menge an Daten nötig ist. Die Stiftung für Bären unterstützt dieses Vorhaben, steuert Daten ihrer Wildtiere bei und war Gastgeber des ersten Workshops des Forschungsprojekts.

Tiere werden mit Licht, Lärm und Ultraschall vergrämt

Dabei wurden auch gleich Aufnahmen von zwei Wölfen gesammelt. Denn der intelligente Zaun soll Wanderer von Tieren und sogar Individuen einer Art unterscheiden und dann spezifische Abwehrmittel wie Geräusche, Lichter oder Ultraschall einsetzen. Dafür soll eine Box entworfen werden, die in gleichmäßigen Abständen auf dem herkömmlichen Zaun aufgesetzt werden kann. Dank Spezialkameras und künstlicher Intelligenz soll das System Gefahren erkennen, abwehren und gegebenenfalls Zeit verschaffen, bis der Mensch eintrifft.

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Da Praktikabilität im Vordergrund steht, werden auch Anregungen von Schäfern gesammelt.

"Um die so wichtige Akzeptanz bei verschiedenen Berufsgruppen und der Bevölkerung für die heimischen Beutegreifer voranzutreiben, ist ein konfliktarmes Zusammenleben ein sehr wichtiger Punkt", wird Nancy Gothe, die Leiterin des Kompetenzzentrums der Stiftung für Bären, in der Pressemitteilung zitiert.