Der Anteil an selbst hergestellter Ware beim Bad Bellinger Herbstmarkt war enorm.
Fast schien es, als ob die Saxophonistin und der Keyboarder vom Duo Schwarz mit einem schwungvollen Jazzklassiker die Sonntagssonne hervorgelockt hatten. Wer sich am frühen Nachmittag einfand, stieß auf gemütliches Bummelwetter. Dicht bevölkert war die komplette Rheinstraße. Überall wurden Auslagen inspiziert, wechselten Produkte den Besitzer, wurde mit Bekannten geplaudert und ließen Besucher sich die kulinarischen Angebote schmecken.
Kurze Röcke flatterten am Stand einer Maulburger Nähfee. Ja, sagte sie, auch in der kühlen Jahreszeit seien ihre Röcke gefragt, denn sie würden gerne über Leggings oder Jeans getragen. Aber warme Strickmützen hatte sie ebenfalls dabei. Honig aus Blansingen, und zwar nach Blütenarten sortiert, gab es ein paar Meter weiter. Nicht selten werde heutzutage sozusagen alles in einen Topf geworfen, was zu Blütenhonig führe. Das sei schade, denn Sortenhonig aus einer Blütenquelle schmecke viel besser, hieß es.
Außerdem gab es echten Trüffel von der eigenen Hobby-Plantage. „Alles weg“, freute sich Uli Aellig, der viel Lob für seinen aromatischen Trüffel erhielt. Auf eine Kunst, die hinterfragt werden musste, traf man bei Beate Steininger. Zusammen mit Dagmar Wunderlin und Conny Mäusel bilde sie ein kreatives Trio aus Rheinweiler. „Eine von uns näht, eine macht was mit Essen, und ich bin die Holzmadame“, sagte Steininger. Sie besitzt einen Lasercutter, mit dem sich die schönsten Dinge herstellen ließen. Als Material dient Sperrholz aus Pappel.
Fast vergessene Spiele sind darunter, ebenso wie ein Kürbis oder eine Eule. Der zeitaufwendige Teil ihres Hobbys sei, die Figuren zusammenzusetzen, die aus 30 oder gar 60 Teilchen bestehen.
Kurze Namen sind in
Vorbei am Obereggener Baden-Brenner, der Hochprozentigen anbot, stand man vor Kisten mit lauter Buchstaben. Bunt und weich, werden sie gerne als Namen für die Sprösslinge gekauft. Heidi Gobbel und ihr Mann aus Sulzburg warteten mit einem Schmunzeln auf bessere Zeiten. Kurz wie nie, so falle derzeit die Mode bei Kindernamen aus. Drei Buchstaben, maximal vier, würden verlangt, erklärte der Gatte.
„Alles weg“, das traf auch auf die Kuchentheke der Jugendfeuerwehr zu. Bis auf drei Stück Marmorkuchen war alles verputzt. Gleichwohl war die dazugehörige Kaffeestube gut besucht. Jugendleiterin Nadine Dercho teilte mit, die Einnahmen seien willkommen. Erstens rücke die Weihnachtsfeier näher, und zweitens würden T-Shirts und Mützen benötigt. Die Gruppe mit den neuen 30 Zöglingen sei nämlich voll.
Auf Männerausflug befand sich zu diesem Zeitpunkt ein Papa mit seinen Zwillingsjungs. Von Müllheim auf zum Bellinger Herbstmarkt lautete das Tagesmotto. Groß und Klein aus dem Ort sowie dem Umland waren unterwegs, um den Traditionstermin nicht zu verpassen.
Schwarzwaldverein wirbt
Mit jeder Menge Termine warteten die Mitglieder der Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins auf. Die Männerwanderung war hier zwar vorbei, und die der Frauen ebenso, aber die E-Bike-Tour zum Bohrerhof (17. Oktober) und die Wanderung zum Holzer Kreuz (19. Oktober) suche noch Unternehmungslustige, warben Ruth und Michael Vogler.
Leselustige indes wollte die Autorin Ulla Garden alias Ursula Gadenne ansprechen. An ihrem Stand lohnte sich das Stöbern, denn auch der Aquarellkunst ist sie mächtig. Ihr Stammpublikum warte auf die neuen Bände, drei an der Zahl, die sie eigentlich präsentieren wollte. Aber irgendwo klemme es im Getriebe der Druckerei. „Spring über den Schatten“ lautet der Titel, und soviel verrät die Gemeinderätin: Die Protagonistin werde eine neue Liebe finden.