Musikalisch überzeugte der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Truchtelfingen. Foto: Susanne Conzelmann

Die Zuhörer musikalisch überzeugt hat der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Truchtelfingen bei seinem Herbstkonzert. Dabei bewiesen die Bläserinnen und Bläser, dass sie nicht nur die klassische Kirchenmusik beherrschen.

Wenn der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Truchtelfingen zum Konzert in die Galluskirche einlädt, kommen Musikfreunde aus Nah und Fern. Der Chor ist ein Garant für ein ambitioniertes Konzerterlebnis und sollte auch bei diesem Herbstkonzert die Besucher nicht enttäuschen.

 

Dass die Bläserinnen und Bläser nicht nur in der klassischen Kirchenmusik daheim sind, zeigte sich schon beim Eröffnungsstück: Mit „Concerto D’Amore“ von Jacob de Haan präsentierten sie innerhalb eines Werks mit Barock, Pop und Jazz gleich drei unterschiedliche Stile. Die zeitlose Hymne „Heal the world“ von Michael Jackson nahm die beiden Themen des Abends „Frieden“ und „Schöpfung bewahren“ auf. Der Bläsersatz von Ansgar Sailer überraschte mit einer eigenen Interpretation, dabei kam auch erstmals zusätzlich Christoph Gölz am Schlagzeug zum Einsatz, was das Programm nochmals zusätzlich aufwertete.

Auch die Jungbläser stellten ihr Können unter Beweis. Foto: Susanne Conzelmann

Ein Klassiker der Rockmusik, „Music“ von John Miles, lässt sich ebenfalls mit Trompeten und Posaunen umsetzen. Der durch Tempi- und Stilwechsel anspruchsvolle Popsong war sicherlich einer der Höhepunkte des Abends – das monatelange Proben dafür hat sich gelohnt.

Musikalische Überraschungen gab es sowohl bei „He’s got the whole world“ als auch beim „One Note Groove“: Beim Gospel bewiesen die Instrumentalisten zusätzlich ihre Gesangsqualitäten, der Groove ging Musikern wie Zuhörern gleichermaßen in die Beine.

Martin Luthers Textzeile „Verleih uns Frieden gnädiglich“ – im Gottesdienst als Segensbitte gesungen – wurde durch das neue Arrangement von Urs Bicheler in dynamischem Pop präsentiert. Um Frieden ging es auch im kurzen Impuls von Pfarrer Christoph Grosse. „Warum fällt uns das so schwer, die Hände nicht zu Fäusten zu ballen, sondern sie dem anderen entgegenzustrecken?“ fragte er und rief dazu auf, „Frieden zu stiften, statt stiften zu gehen“.

So manche musikalische Überraschung gab es beim Herbstkonzert. Foto: Susanne Conzelmann

Mitsinglieder für die Gemeinde gab es auch, dabei gab Chorleiter Nico Schneider nicht nur seinen Musikern, sondern auch dem Publikum den Einsatz. Unter der Leitung seines Chorleiterkollegen Tobias Schick spielten dann die beiden Jungbläser. Timo und Leon Konzelmann zeigten mit dem „Alexandermarsch“ und „Der Mond ist aufgegangen“ ihre Fortschritte und heimsten dafür überschwänglichen Applaus ein.

Dieser wurde auch verdientermaßen Franziska Leins zuteil. Die 19-Jährige erhielt aus der Hand von Bezirksposaunenwart Gerhard Eppler aus Tieringen eine Ehrung für zehn Jahre aktive Chorzugehörigkeit. Chorleiter Nico Schneider bescheinigte der Spielerin des Euphoniums einen tadellosen Probenbesuch. Franziska Leins war es dann auch, die den Brief von Bläserkollegin Deborah Schühle aus Ostdorf verlas. Schühle absolviert derzeit ein freiwilliges Jahr in einem Kinderheim auf den Philippinen mit der Organisation „Christ for Asia“, das Opfer der Konzertbesucher ging je zur Hälfte an diese Arbeit sowie an die Posaunenchorarbeit.