Der Männergesangverein „Harmonie“ Ichenheim präsentierte im 156. Jahr seines Bestehens ein rundum gelungenes Herbstkonzert. Nicht nur der Chor, auch die Solisten und „D’Harmonists“ begeisterten das Publikum in der Langerothalle.
Unter der souveränen Leitung von Sylvia Ruf bot der Männergesangverein „Harmonie“ ein vielseitiges Repertoire mit klassischen Volksweisen, Evergreens und modernen Schlagern und begeisterte damit das Publikum in der voll besetzten Langenrothalle. Weitere Höhepunkte des Abends waren die Auftritte der überragenden Solisten Antje Tomaschke-Weschle und Klaus Link, sowie des Frauenchors Zunsweier, der unter der Leitung von Kathrin Kokol gekonnt ein Medley in mehreren Sprachen vortrug. Publikumslieblinge waren „D’Harmonists“, eine Gruppe des Männergesangvereins mit mitreißend vorgetragenen Hits.
Bereits beim Einzug der Ichenheimer Sänger auf die Bühne in der herbstlich dekorierten Halle ertönte begeisterter Applaus und den gab es für die Gesangsbeiträge immer wieder. Jürgen Reichenbach, einer der vier Vorsitzenden, begrüße besonders Ehrengäste, darunter Bürgermeister Tobias Uhrich, die Ortsvorsteher Helmut Roth und Thomas Eble, Pfarrer Emerich Sumser und den stellvertreten Vorsitzenden des Chorverbandes Kinzigtal, Roland Bodmer. Charmant präsentierte anschließend Simone Kieper das vielseitige Programm unter dem Motto „Im Dorf wo ich geboren bin“.
Gastchor zeigt sichgesanglich und sprachlich in Top-Form
Sorgfältig ausgewählt und einstudiert hatte die Lieder Sylvia Ruf, die sechs Jahren beim MGV mit großem Engagement dirigiert. Volkstümliche Weisen nahmen die Zuhörer im ersten Teil mit zu den Gondoliere, aber auch auf die Berge und mit zum Lindenwirt nach Rüdesheim. Aus den Reihen des Chors glänzte dabei der Ichenheimer Tenor Klaus Link als Solist, der anschließend sein beeindruckendes Können nochmals mit Liedern aus dem Musical „Ludwig II“ erklingen ließ. Dabei war er auch harmonisch und gefühlvoll im Duett mit der strahlenden Sopranistin Antje Tomaschke-Weschle zu hören. Mühelos errang die seit ihrem zehnten Lebensjahr als Sängerin auftretende Ichenheimerin auch die höchsten Töne in der berühmten Puccini-Arie „O mio babbino caro“. Begleitet wurden die Solistin dabei am Piano von Inessa Maier, deren hervorragendes Spiel eine perfekte Ergänzung für den Gesang war.
Wie die Ichenheimer hat auch der Frauenchor der Chorvereinigung aus Zunsweier mit Kathrin Kokol eine junge Dirigentin. Die Sängerinnen zeigten sich nicht nur musikalisch bei anspruchsvollen Rhythmen, sondern auch sprachlich in Top-Form: Ob ein Liebeslied auf Schweizerdeutsch, den Ohrwurm „Take me home, country roads“ in englischer Sprache oder ein Kinderlied aus Südamerika – für die schwungvollen Vorträge gab es so viel Beifall, dass als Zugabe das letzte Lied wiederholt wurde.
„Harmonists“ begeisterten in Lederhosen
Erst zum zweiten Mal trat die zwölfköpfige Gruppe „D‘ Harmonists“ vom Ichenheimer MGV auf, doch schon ihr Erscheinen auf der Bühne sorgte für ein Raunen im Publikum: Die Männer und auch die Dirigentin Ruf trugen Lederhosen – passend zu dem vorgetrageenn Lied „A Mann für Amore“ von DJ Ötzi. Dies animierte die Zuhörer ebenso zum Mitklatschen wie der Ohrwurm „Lollipop“, bei dem Jürgen Reichenbach mit einer Luftpumpe den berühmten Knall sekundenggenau präsentierte. Bei der mitreißenden Zugabe „Barbara Ann“ glänzte die Dirigentin auch als Solistin.
Begeistert ging das Publikum auch im abschließenden Programmteil mit, bei dem der Ichenheimer Männergesangverein bewies, dass er auch die leichte Muse mit zeitlosen Hits und Schlagern gut beherrscht. Nachdem Vorsitzender Reichenbach allen Mitwirkenden, Helfern und Sponsoren gedankt und Präsente an Solisten, Dirigentinnen, Pianistin und die Moderatorin übergeben hatte, erklang auch die die geforderte Zugabe. Gerne blieben die Zuhörer bei Bewirtung durch den MGV in der Halle gemütlich beisammen.
Chor mit Zukunft
Der gastgebende Verein gab bei dem Konzert ein Paradebeispiel dafür, wie ein Chor eine Zukunftsperspektive haben kann: ein harmonisches Miteinander von 40 teils schon älteren und auch sehr junge Sängern, von denen zwei sogar unter 18 Jahre jung sind, dazu traditionelles und modernes Liedgut, was für die Sänger und Zuhörer eine willkommene Abwechslung ist.