Master Sylvia Kurnaz ist Matthias Haueisen dicht auf den Fersen, er war im Feld der springenden Reiter den Fuchs. Foto: Lenski

Der Herbst ist eine Jahreszeit der Fülle, Farben und des Stillwerdens. Für die Reiterfreunde Haigerloch und Umgebung ist die goldene Jahreszeit Jagdzeit hoch zu Ross.

Haigerloch - Dem Aufruf zur Herbstjagd der Reiterfreunde am vergangenen Sonntag waren 31 Reiter mit ihren Pferden gefolgt, teils auch von weit her. Sie ist einzigartig in der ganzen Region.

Die Bejagung von Füchsen zu Pferd mit Hundemeute war früher ein wichtiger Beitrag zur Kontrolle der Fuchspopulation. Doch anders als zum Beispiel früher in England ist in Deutschland eine Hetzjagd auf Füchse zu Pferde verboten, deshalb wird der Jagdakt nur fiktiv dargestellt. Den Fuchs symbolisiert ein Reiter oder eine Reiterin, dem oder der ein Fuchsschwanz ans Jackett angeheftet wird. Sie reiten dem Jagdfeld voraus, dieses wird angeführt vom Master.

Bügeltrunk und Jagdhornsignale

Zum Stelldichein der Reiter bei herrlichem Herbstwetter hatten sich gegen Nachmittag auch zahlreiche Zuschauer beim Hagastall in Weildorf eingefunden, um die alte Tradition mit zu erleben. Nach der Eröffnung der Jagd durch die Jagdhornbläser des Hegerings Haigerloch begrüßte Matthias Haueisen im roten Jagdrock zu Pferd die Anwesenden. Derweil erhielten die Reiter den obligaten Bügeltrunk – ein Glas Sekt.

Im Anschluss gaben die Jagdhörner das Signal zum Aufbruch auf die rund 25 Kilometer lange Strecke rund um Haigerloch mit 18 festen Hindernissen und drei Wasserdurchgängen an der Stunzach beim Hospach. Matthias Haueisen gab den Fuchs im springenden Feld. Der hier gebürtige und in Freiburg lebende Reiter wurde übrigens für schönes Geländereiten mit einem Preis ausgezeichnet.

Schlussgalopp mit vielen Zuschauern

Ihm folgte die Reiterschar, angeführt von Sylvia Kurnaz als Master. Beim nichtspringenden Feld, das die Hindernisse umreiten konnte, mimte Marion Stier den Fuchs. Master war Uwe Meißner. Nach dem ersten Streckenteil, der in Richtung Stetten führte, wurde an der alten Eiche zwischen Gruol und Erlaheim eine Rast mit kleinem Imbiss eingelegt. Der zweite Streckenteil führte im großen Bogen durch den Wald in Richtung Heiligenzimmern und dann vorbei am Haldenhof zurück zum Hagastall.

Dort erlebten erneut zahlreiche Zuschauer den Schlussgalopp, das rasante Rennen um die begehrte Trophäe, den Fuchsschwanz. Schnellste Reiterin im springenden Feld war Isabell Schober, im nichtspringenden Feld ging der Fuchsschwanz an Kerstin Bronner. Alle Reiter erhielten Erinnerungsschleifen.

Dreifaches "Horrido!"

Matthias Haueisen dankte zum Schluss allen an der Jagd Beteiligten, insbesondere den Land- und Forstwirten und dem DRK Haigerloch. Ohne sie alle sei eine solche Veranstaltung nicht möglich. Abschließend stimmte er ein dreifaches "Horrido!" an. Eine positive Jagdkritik hielt Angela Schabel von den Sindlinger Reitern. Der finale Klang der Jagdhörner mit "Fuchs tot" und "Halali" signalisierte schließlich das Ende der Jagd, die im Festzelt beim Hagastall einen gemütlichen Ausklang fand.