Herbstaufschwung auf dem Südwest- Arbeitsmarkt: Nach dem Ende der Ferien hat sich vor allem jungen Menschen wieder eine Perspektive geboten.

Stuttgart - Herbstaufschwung auf dem Südwest- Arbeitsmarkt: Nach dem Ende der Ferien hat sich vor allem jungen Menschen wieder eine Perspektive geboten. Viele junge Frauen und Männer, die sich im Sommer arbeitslos gemeldet hatten, fanden einen Ausbildungs- oder Studienplatz oder besuchen nun eine weiterführende Schule. Die Zahl der Arbeitslosen sank auf 296.521 und damit knapp unter die Marke von 300.000, die im August erstmals wieder seit Februar 2007 übersprungen worden war. Im Vergleich zum Vormonat ergab sich ein Minus von 3,7 Prozent, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch weiter mit,

Die Stuttgarter Behörde bezifferte die Arbeitslosenquote auf 5,3 Prozent, das sind 0,2 Punkte weniger als im Vormonat und 1,3 Punkte weniger als im Vorjahresmonat. Bundesweit rangiert Baden-Württemberg damit auf Platz zwei: Bayern liegt mit 4,8 Prozent an der Spitze. Der Bundesschnitt beträgt 8,0 Prozent.

Im September ist damit zum zweiten Mal in diesem Jahr die Arbeitslosigkeit gesunken. Auch im Mai waren ein Prozent weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im April. Behördenchefin Eva Strobel warnte allerdings vor verfrühter Euphorie: "Die Folgen der Wirtschaftskrise begleiten uns das ganze nächste Jahr. Die Krise ist erst dann zu Ende, wenn die Arbeitslosigkeit wieder unter Vorjahresniveau sinkt." Sie sagte voraus, dass in den kommenden Monaten immer mehr Menschen in Hartz IV abrutschten, die bislang noch Arbeitslosengeld erhalten hätten.

Kurzarbeit ist nach wie vor das Mittel der Betriebe, Entlassungen zu vermeiden. Zwischen Januar und August haben bei den Agenturen etwa 21.000 Betriebe für rund 560.000 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Tatsächlich kurz gearbeitet haben zwischen April und Juni 315.000 Menschen, fast doppelt so viel wie im ersten Quartal. Die Zahl der gemeldeten Kurzarbeiter war in den vergangenen Monaten rückläufig; das ist damit zu erklären, dass die Firmen, die das Instrument überhaupt anwenden, es schon nutzen oder nutzen wollen. Die Agentur spricht von einem "Sättigungseffekt".

Die leichte Entspannung am Arbeitsmarkt kommt vor allem den unter 25-Jährigen zugute. In dieser Gruppe ging die Arbeitslosenquote von 6,1 im August auf 5,2 Prozent im September zurück. Insgesamt waren 35.650 Jugendliche im September arbeitslos, das sind 14,6 Prozent weniger als im August - allerdings noch 43,0 Prozent mehr als im September 2008. Die Jugendarbeitslosenquote weist große regionale Unterschiede auf: Im Stadtkreis Pforzheim (8,9 Prozent) ist sie am höchsten, im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (3,4 Prozent) am niedrigsten. Bei Arbeitslosen aller Altersgruppen hat der Landkreis Emmendingen mit 3,8 Prozent die niedrigste Quote. Die rote Laterne hat der Stadtkreis Pforzheim mit 10,4 Prozent.