Der Vorsitzende des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg, Gerhard Bronner (von links) zusammen mit Herbert Fuchs aus Stetten. Für Elli Fuchs gab es Blumen. Foto: LNV

Der Ehre kann nicht genug sein: Bevor Herbert Fuchs (Nabu) aus Stetten für sein langjährigen Einsatz für den Naturschutz die Bundesverdienstmedaille angeheftet wurde, ehrte ihn auch der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg.

Der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) hat Herbert Fuchs bereits zwei Tage vor der Verleihung der Bundesverdienstmedaille durch Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut im Haigerlocher Bürgerhaus (wir haben berichtet) ausgezeichnet: Auf der LNV-Mitgliederversammlung in Stuttgart würdigte der LNV-Vorsitzende, Gerhard Bronner, Fuchs mit der der LNV-Ehrennadel.

 

„Sein Engagement ist stets lösungsorientiert und darauf ausgerichtet, den guten Kompromiss für den Naturschutz zu finden“, lobte Bronner das Engagement des Lehrers aus Stetten und ließ dessen Werdegang in Sachen Naturschutz Revue passieren. Bereits 1977 habe Fuchs die NABU-Ortsgruppe Haigerloch gegründet und bis 1986 deren Vorsitz übernommen. Auch danach sei er im Vorstand aktiv geblieben. Ebenfalls im Jahr 1977 entstand der NABU-Kreisverband Zollernalb: Laut Bronner dank der Initiative von Fuchs und Gleichgesinnten. Es folgte 1994 die Gründung des NABU-Vogelschutzzentrums in Mössingen, das 2012 der NABU-Landesverband übernahm.

Naturschutzbüro entstand unter seiner Federführung

Herbert Fuchs habe auch zu den den Gründungsmitgliedern des LNV-Arbeitskreises im Landkreis Zollernalb im Jahr 1980 gehört, erinnert Laudator Bronner. Unter seiner Federführung sei dann 1993 das Naturschutzbüro Zollernalb – ein gemeinsames Büro des LNV-Arbeitskreises Zollernalb, der Kreisverbände von BUND und NABU sowie weiterer Naturschutzorganisationen – entstanden. 30 Jahre, vom Gründungsjahr bis zur Auflösung des Naturschutzbüros Ende 2023, sei Fuchs als dessen ehrenamtlicher Geschäftsführer „im Zentrum des Geschehens gestanden“, betonte Bronner. Denn in den Anfangsjahren hätten die Landesverbände kapazitätsbedingt nur wenig Unterstützung zur Bearbeitung von Anhörungsverfahren für die örtlichen Ehrenamtlichen anbieten können.

Kaum bezifferbar sei zudem der Zeitaufwand von Fuchs für die Arbeit im gemeinsamen Naturschutzbüro: „Waren es in in den 30 Jahren 200 Stunden pro Jahr oder doch wesentlich mehr?“, fragte sich Bronner. Jedenfalls hätte das Naturschutzbüro unter der Ägide des Ehepaars Herbert und Elli Fuchs mehr als 50 000 Vorgänge bearbeitet, darunter auch sehr viele, teils ausführliche Stellungnahmen.

Schutz von Schmetterlingen bleibt Herzensangelegenheit

Im Jahr 2023 musste sich das Naturschutzbüro auflösen, da sich keine Nachfolge für den Vorstand fand. Ein kleiner Trost bleibt: Mehlschwalben werden auch künftig hier ihr Zuhause finden – die 30 Nistkästen für die gefiederten Glücksbringer dürfen bleiben und motivieren weiter für den Einsatz für die Natur.

Und auch die Schmetterlinge im Zollernalbkreis und anderswo dürfen weiter mit Fuchs „als Schwungrad des Schmetterlingsschutz“ rechnen, freut sich Bronner. Zudem zeichne sich Fuchs unter anderem weiterhin für die sehenswerte Website „Schmetterlinge im Zollernalbkreis“ verantwortlich. Bronner bedankte sich für alles, was Fuchs für den Naturschutz und für die Gesellschaft geleistet hat.

Fuchs selbst bedankte sich für die Auszeichnung. Er sah in der Würdigung insbesondere auch eine Ehrung für all diejenigen, die ihn unterstützt oder auch korrigiert haben. Seinen besonderen Dank widmete er seiner Ehefrau Elli. Sie habe das gemeinsame Engagement stets mitgetragen und vorangetrieben.