Hausvater Winfried Gruhler und Hauswirtschaftsleiterin Christine Lauer liegt das Henhöferheim am Herzen. Foto: Gegenheimer

Seit Ende Mai hat das Henhöferheim als christliches Freizeitheim seine Türen wieder geöffnet.

Bad Herrenalb-Neusatz - War die Resonanz von Gästen zunächst noch verhalten, ist das Haus aktuell gut ausgebucht. Darüber freuen sich Hauswirtschaftsleiterin Christine Lauer und Hausvater und Pfarrer i.R. Winfried Gruhler. Eine Seminargruppe von FSJlern des Diakonischen Werks Baden ist da, außerdem findet die Wanderfreizeit "Über Höhen und in Täler" bei bestem Wetter statt – Angebot des Hauses, zu dem Gruhler den geistlichen Teil beisteuert.

40 Gäste im Haus bedeutet für Hauswirtschaftsleiterin Lauer schon wieder ein volles Arbeitspensum: "Für die Versorgung der Gäste haben wir einige Mitarbeiter wieder aus der Kurzarbeit geholt." Ein halbes Jahr, seit November 2020, ruhte der Hausbetrieb coronabedingt wieder komplett. Mitarbeiter waren zuhause. Einige geringfügige Verträge mussten sogar aufgelöst werden.

"Nur unser Hausmeister hat ein paar Kleinreparaturen durchgeführt", berichtet Lauer, "ich selbst war wenige Stunden da, um Telefonate und notwendige Büroarbeit zu erledigen".

"Es war sehr still", bestätigt Hausvater Gruhler, der seine seelsorgerliche Tätigkeit erst wenige Monate angetreten hatte, als das Haus wieder in den Lockdown musste. Ein Fotobuch über die Geschichte des Henhöferheims hat er unter anderem in dieser Zeit zusammengestellt.

"Herausfordernde Zeit"

Jetzt freut auch er sich, dass das Haus wieder mit Leben gefüllt ist: "Wir haben Monat für Monat auf eine Öffnung gehofft, trotz allem ein normales Jahresprogramm ausgearbeitet." Lauer ergänzt: "Dass die Jahreswechselfreizeit ausfallen musste, war für einige langjährige Gäste schwer. Sie kommen ja normalerweise gerade, weil sie nicht allein sein möchten und die Gemeinschaft hier schätzen."

Auch weitere Planungen fielen dem Lockdown zum Opfer. Wieder begonnen haben sie im Juni dieses Jahres mit Einzelgästen. "Eine 98-jährige Dame war schon wieder hier, die seit über 60 Jahren zu uns kommt", freut sich Lauer. Das Waldhaus sei gut gebucht. Ein kreatives Tanz- und Mal-Wochenende war die erste durchgeführte Veranstaltung. Auch der Neusatztag, Fest für alle Freunde des Hauses, konnte Ende Juni stattfinden. Mit Gottesdienst im Grünen, Mittagessen und Infos über das Haus und den Trägerverein, den Freundeskreis der Volksmission der Evangelischen Landeskirche in Baden. Dabei habe es auch einige Mitarbeiterjubiläen zu feiern gegeben – allen voran Lauers 30-jähriges "Hausjubiläum".

Nach wie vor gestaltet Pfarrer i.R. Gruhler Wochenschluss-Andachten samstags ab 19 Uhr für alle, die Interesse haben.

Die Hausgäste hätten immer wieder Gesprächsbedarf, berichtet er über seine seelsorgerliche Arbeit. Dass das Haus möglichst durchgängig geöffnet bleiben darf in der Wintersaison, darauf hoffen Lauer und Gruhler beide: "Finanziell waren die letzten eineinhalb Jahre eine herausfordernde Zeit. Kurzarbeitergeld, staatliche Zuschüsse und die großzügigen Spenden von Freunden des Hauses haben uns bisher getragen." Eine von einem Gast angeregte "Ora et labora"-Freizeit Ende dieses Monats, bei der eine neue Grillstelle entstehen soll, lässt sie ebenfalls nach vorne schauen.