Ettenheim - Die Jungstörche haben ihre Ringe bekommen: Mit dem Hubsteiger von Netze BW und seiner Mannschaft waren der regionale Storchenbetreuer und der Beringer der Vogelwarte unterwegs, um in den Nestern der Gemeinden nach dem Rechten zu sehen.
Ohne die Unterstützung von Feuerwehr und dem Stromversorgungsunternehmen hätten die Storchenbetreuer keine Chance, an die Jungstörche heranzukommen und diese zu beringen. Auch bei der jährlichen Reinigung der Nester helfen Feuerwehr und Stromversorger.
Begonnen wurde die Tour zu den Nestern der Südgemeinden am Donnerstag morgens um 8 Uhr in Kappel, wo zwei Jungstörche beringt wurden. Dann ging es nach Orschweier, wo aber die Jungstörche nicht mehr lebten, sie müssen in der Schlechtwetterphase umgekommen sein.
Viele Nester wurden nach dem Tod der Jungen verlassen
Von Orschweier aus ging es weiter zum Ettenheimer Rathaus mit seinen vier Jungstörchen. Das Nest auf dem Palais Rohan war verlassen, weil auch dort die Jungen eingegangen waren. Einige Ziele konnten auch mit dem Hubsteiger nicht erreicht werden. So war etwa das Nest auf der Ettenheimer Stadtkirche für diesen zu weit oben und auch beim Sendemast beim Supermarkt fehlten fünf Meter.
Das Nest in Ringsheim auf dem alten Kamin der Ölmühle war ebenfalls leer, stellte der Storchenbetreuer fest. Auf dem Schulhaus in Rust wurden drei Jungstörche beringt. Auf der Kirche St. Achatius in Rheinhausen waren die Jungstörche verendet, nicht jedoch gegenüber auf der Schule der Dominikanerinnen, wo es ein überlebendes Storchenjunges gab.
Im Pfarrgarten von St. Ulrich war nur noch ein Jungstorch zu beringen und auch an der Kirche war es nur einer, obwohl die Störche dort mehrere Nester errichtet hatten. Dafür waren es auf der Scheune gegenüber zwei Junge.
Auf der Grundschule in Herbolzheim bekamen zwei Jungstörche einen Ring und an der Hauptstraße auf dem Parkside auch zwei. Das Nest im Vierseitengehöft konnte nicht angefahren werden.Bei der Hitze von 33 Grad Celsius war die Tour anstrengend und wurde in Herbolzheim beendet. Der regionale Storchenbetreuer Wolfgang Hoffmann dankte dem Beringer Jürgen Vogelbacher sowie den Maschinisten Peter Hoffmann und Karl Siefer von Netze EnBW Regionalzentrum Rheinhausen für ihre Arbeit.
Ringe dienen der Nachverfolgung
Beringung heißt: Die Jungstörche bekommen im Alter von etwa sechs Wochen einen Ring an das Bein geklipst, der ähnlich wie ein Autokennzeichen den betreffenden Storch identifiziert. Das dient der wissenschaftlichen Begleitforschung, die schon vielerlei neue Erkenntnisse gewonnen hat, erläutert Storchenbetreuer Wolfgang Hoffmann.