Das Team um Traugott Binder (Zweiter von rechts) macht es sich am Feuer gemütlich. Foto: Binder

Steigende Heizkosten und Klimaschutz nehmen einen immer höheren Stellenwert ein. Kommt jetzt die Renaissance der klassischen Heizöfen? Traugott Binder, Geschäftsführer des Meisterbetriebs Ofenbau Binder mit Hauptsitz im Herrenberger Stadtteil Gültstein und der Zweigstelle im Horber Mühlgäßle, erklärt, dass die CO2-Bilanz ein klarer Pluspunkt sei.

Horb/Herrenberg-Gültstein - Bereits im Alter von 24 Jahren wurde Traugott Binder Ofenbaumeister. Das Fachgeschäft für Öfen in Gültstein gründete er im Jahr 1984. Heute, 38 Jahre später, brennt er immer noch für seinen Beruf: "Ich bin nach wie vor ›on fire‹", sagt Traugott Binder im Gespräch mit unserer Redaktion. Unterstützt wird er unter anderem von seinem Sohn Samuel, der - wie sein Vater - gelernter Ofenbauer und ebenfalls Geschäftsführer ist.

Traugott Binder: Heizen mit Holz ist umweltschonend

"Öl und Gas sind fossile Brennstoffe und geben Luftschadstoffe und CO2 ab, was vor Millionen von Jahren durch Pflanzen und die Erde gebunden wurde", sagt Traugott Binder. Trockenes Holz sei dahingegen CO2-neutral, womit auch das Heizen mit Holz umweltschonend sei: "Holz nimmt CO2 auf und speichert Kohlenstoff", sagt der Fachmann.

Damit schließe sich der Kreislauf der Natur. "Zudem ist Holz krisensicher und im Übrigen auch preiswerter als Öl und Gas", so Binder. Hinzu komme, dass Holz für eine gemütliche Atmosphäre sorge: "Von Holz geht eine natürliche Behaglichkeit aus."

Soziales Engagement in Uganda

Immer wieder reist Traugott Binder nach Uganda, um Hilfe zur Selbsthilfe für die Ärmsten zu leisten. Gerade ist der Meister dabei, den Aufbau einer Ofenakademie dort zu verwirklichen: "Hierzu suche ich noch bei Herstellern und Kunden Sponsoren, die diese Aktion mit Finanzen und Gebet unterstützen."

Binders langfristiges Ziel ist es dabei, junge Menschen im Handwerk zu schulen, damit möglichst viele Haushalte über einen wärmenden Ofen oder einen rauchfreien Herd verfügen, "wovon eine deutlich geringere Gefahr ausgeht als beispielsweise von offenem Feuer", wie Binder erläutert. Rauchfreie Herde haben Binder zufolge zudem den Vorteil, dass sie keine Rauchbelästigung in den Hütten darstellen, Kleinkinder sich nicht mehr daran verbrennen, und der Verbrauch von Scheitholz sich um bis zu 50 Prozent verringere – entsprechend auch der Schadstoffausstoß.

Ausgebildet werden Menschen von Traugott Binder aber nicht nur außerorts, sondern auch direkt vor Ort in Gültstein. So hat Binder etwa im Jahr 2017 einen nach Deutschland geflohenen Afghanen zum Ofenbauer ausgebildet, der auch heute noch für Traugott Binder arbeitet.

Vorführung am 5. Februar in Gültstein

Am Samstag, 5. Februar, wird es vor seinem Fachgeschäft in der Kappstraße 12 in Gültstein eine Vorführung eines besonderen Zwei-Flammen-Ofens geben. Alle Interessierten sind zu dieser Vorführung, die im Freien zwischen 10 und 14 Uhr stattfinden wird, eingeladen.

Weitere Informationen: www.kachelofen-binder.de