Bei der künftigen Energiegewinnung sind viele Lösungen möglich. Auf dem Bild ist die Heizzentrale in der Südstadt von Bruchsal zu sehen. Foto: Stadtwerke Bruchsal

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat Energie knapp und teuer werden lassen. Die Gemeinde Schömberg will deshalb wissen, wie viel Energie die Haushalte brauchen und wie gespart werden kann.

Schömberg - Bis Freitag, 27. Januar, haben die Bewohner des Kernortes von Schömberg die Gelegenheit, den Fragebogen zum Energiebedarf auszufüllen und an die Gemeinde abzugeben. Dabei will das Rathaus wissen, wie alt die betreffenden Gebäude sind. Darüber hinaus fragt die Kommune, mit was in den Haushalten geheizt wird und wie hoch der Verbrauch ist – sprich wie viel Strom, Gas, Öl und andere Energieträger verbraucht werden. Außerdem interessiert sich die Verwaltung dafür, welche Sanierungen anstehen und wie die Energieträger der Zukunft aussehen sollen.

 

Die RBS wave GmbH hat den Fragebogen erstellt und wertet die Ergebnisse aus. Das Ingenieurbüro ist eine Tochtergesellschaft des EnBW-Konzerns. Projektleiter ist Raphael Hering, Ingenieur der Energie- und Versorgungstechnik. Wer Fragen hat, darf sich unter der E-Mail r.hering@rbs-wave.de an ihn wenden.

Der Fragebogen ist unter https://survey.lamapoll.de/Quartierskonzept-Schoemberg abrufbar oder in Papierform in der Zentrale des Rathauses Schömberg erhältlich. Für jedes Gebäude ist ein separater Fragebogen auszufüllen.

Bisher verhaltener Rücklauf

Je mehr Fragebogen ausgefüllt werden, desto mehr Rückschlüsse auf die derzeitige Situation und den künftigen Energiebedarf sind möglich, macht Hering im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich. Bislang war der Rücklauf verhalten, räumt er ein. Deshalb hat die Gemeinde Schömberg die Frist zur Abgabe vom 6. auf den 27. Januar verlängert.

Viele Optionen

Um den künftigen Energiebedarf zu decken, gibt es viele Optionen. Eine Möglichkeit ist unter anderem ein Nahwärmekonzept. Dabei versorgt eine einzige Quelle viele Gebäude über Leitungen mit Wärme. Eine solche Quelle ist zum Beispiel ein Blockheizkraftwerk oder eine Anlage, in der Hackschnitzel genutzt werden. Bei Bedarf würde sich die RBS wave GmbH Gedanken darüber machen, ob eine solche Anlage sinnvoll ist und wo die Leitungen zu den Haushalten verlaufen sollen. Ein solches Nahwärmekonzept wäre gerade dann interessant, wenn Großverbraucher am Netz sind. Die RBS wave GmbH will deshalb gesondert die Kliniken in Schömberg ansprechen, macht Hering deutlich.

Zwischenpräsentation bereits im Frühjahr?

Eine weitere Option wäre, zusätzliche Dächer und Freiflächen für Fotovoltaikanlagen zu finden. Auch die Solarthermie zur Gewinnung von Warmwasser erwähnt Hering. Es gebe viele Möglichkeiten: "Nichts ist in Stein gemeißelt."

Nach Herings Worten liegt unter Umständen schon im Frühjahr eine Zwischenpräsentation zum Energiebedarf im Schömberger Kernort vor.