Foto: Karina Eyrich

Ein Königreich für Ferienkinder ist die Wohnsiedlung Bueloch seit Donnerstag, denn wie es Tradition ist in Meßstetten, beginnen die Ferienspiele am ersten Ferientag. Berufe sind diesmal das Thema. Doch welchen Beruf hat eigentlich Frank Schroft?

„Heute ist Herr Schroft zu Euch gekommen. Er ist sowas wie der König von Meßstetten“, ruft Rebekka Robnig den 102 Ferienkindern zwischen sechs und zwölf Jahren zu, die erwartungsvoll in der Turnhalle der Grundschule Bueloch sitzen. Neben ihr fuchtelt Frank Schroft mit den Armen und winkt heftig ab: „Nein, nein, nein!“ ruft er aus. „Ich bin nur der Bürgermeister! Die Königin hier ist sie!“

 

Gemeint ist natürlich Rebekka Robnig selbst, die seit 30 Jahren dabei und nun das 22. Mal Leiterin der Ferienspiele ist – 29 hat sie erlebt, in einem Jahr kam Corona dazwischen. „Einige Eurer Eltern waren schon als Kinder bei mir“, erklärt die Stadträtin, DRK-Bereitschaftsleiterin und Mitarbeiterin des Jugendamtes, und wundert sich vermutlich selbst in diesem Moment: So alt, wie sie demnach sein müsste, sieht sie gar nicht aus.

Die Kinder sind in allerbesten Händen

Einige der Kinder können freilich auch schon Erfahrung bei der Ferienspielen vorweisen. Robnig fragt ab: „Wer ist zum ersten Mal dabei?“ Da hebt zwar ein Großteil der Kinder die Hand, aber auch diejenigen, die schon zwei, drei, vier und fünf Mal eine gute Woche lang Spaß unter Gleichaltrigen hatten, sind auch nicht wenige.

Sie alle sind in besten Händen, denn unter den 22 Betreuern sind Frauen und Männern, die selbst das Kind in sich am Leben erhalten und deshalb großen Spaß daran haben, jedes Jahr wieder mitzumachen. „Nur hoffentlich bei besserem Wetter“, sagt Bürgermeister Frank Schroft und schaut etwas ratlos in seine Hochalbpfade-Stofftasche. Denn die ist voll von Sonnencreme – irgendwer hatte ihm gesagt, die werde dringend gebraucht bei den Ferienspielen, damit die Kinder bei den Erlebnissen draußen die Klima-Krise nicht hautnah zu spüren bekommen.

Das Lieblingsauto der Kinder ist schon bestellt

Am Donnerstag freilich wird der Sonnenschutz noch nicht gebraucht – aber was nicht ist, kann ja noch werden. Vorsichtshalber hat Schroft deshalb auch das Lieblingsauto der Kinder bestellt: „Der Eiswagen kommt, und Ihr bekommt alle ein Eis!“ ruft er den Kindern zu – und erntet ein ohrenbetäubendes „Daaaaaaanke!!!!!!!“ im Chor.

Apropos Chor: Dieter Dürrschnabel, selbst ein alter Hase unter den Ferienspiele-Betreuern, versteht sich darauf, Chöre zu leiten, was sich an diesem Donnerstag als Glücksfall erweist. Denn es gibt Anlass zum Singen: Volker Bitzer, der seit Mai die Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ausfüllt und in seinem Metier tatsächlich Maßstäbe setzt, hat Geburtstag und bekommt ein Ständchen zu hören, bei dem die Kinder, die Betreuer und der Bürgermeister kräftig singen: „Zum Geburtstag viel Glück! Happy Birthday to You!“

Welchen Beruf hat das „Geburtstagskind“?

Was genau für ein Beruf das ist, den Volker Bitzer da ausübt – das zu erfahren haben die Kinder nun genug Zeit bis zum 4. August, wenn die Ferienspiele enden, lautet das Thema diesmal doch „Berufe“. Dann lernen die Kinder bestimmt auch noch, dass Frank Schroft nicht König von Beruf ist, sondern Bürgermeister, und sich als solcher darum kümmert, dass es läuft in der Stadt und alle gerne in Meßstetten wohnen.

Für die Ferienkinder und Ferienspiele-Hund „Abby“ gilt das in jedem Fall, das verraten ihre strahlenden Gesichter. Jetzt sollte sich nur noch die Sonne ein Beispiel an ihnen nehmen, damit die ganze schöne Sonnencreme nicht im Lager verschimmeln muss.