Michael Wendel schenkt der Stadt ein Ölgemälde des Torfelsens. Gemalt hatte es 1931 sein Vater, der berühmte Hossinger Künstler Wilhelm Friedrich Wendel.
Der Torfelsen – ein eindrucksvoller Aussichtspunkt vor den Toren Meßstettens in Richtung Lautlingen – erhebt sich nun auch im Meßstetter Rathaus: Zweidimensional, Öl auf Leinwand und etwa 30 auf 40 Zentimeter groß. Der bekannte Hossinger Künstler Wilhelm Friedrich Wendel hat das Bild im Jahre 1931 gemalt, sein Sohn Michael hat es jüngst im Namen der Familie an Bürgermeister Frank Schroft als Geschenk an die Stadt übergeben.
Wilhelm F. Wendel – sein zweiter Vorname wurde meist nur abgekürzt wiedergegeben – wurde 1908 in Ebingen geboren. Er lebte und arbeitete bis zu seinem Todestag am 8. Mai 1993 in Hossingen, wo ihm zu Ehren sogar eine kleine Stichstraße seinen Namen trägt. „Der Maler und Grafiker zählt mit seiner zweifellos außergewöhnlichen Begabung zu den bedeutenden und anerkannten Künstlern im Zollernalbkreis“ – diese lobenden Worte wählte einst Landrat Willi Fischer, Alt-Bürgermeister von Meßstetten, als die Balinger Kreisbehörde im Herbst 2001 das Schaffen Wilhelm F. Wendels mit einer großen Ausstellung im Landratsamt würdigte.
Das Gemälde war lange Zeit unbekannt und im Privatbesitz
Wendels Malstil? Den Begriff „Expressiver Realismus“ wählte der damals für den Katalog verantwortliche Adolf Smitmans, der ja über Jahre hinweg als Direktor die Städtische Galerie Albstadt verantwortet hatte und maßgeblich zu ihrem überregional-herausragenden Ruf beitrug.
Das Bild vom Torfelsen findet sich nicht im Ausstellungskatalog – vermutlich hing es damals auch nicht bei der Schau im Landratsamt. Das eher unbekannte Gemälde war über 80 Jahre lang im Privatbesitz der Familie Wendel.
Mit der Staffelei auf dem Motorrad
Wilhelm F. Wendel liebte die Natur, er ist viel gewandert und er war ein leidenschaftlicher Freiluftmaler. „Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als mein Vater die Staffelei aufs Motorrad spannte, seine Farben einpackte und ins Donautal zum Malen brauste“, erzählt Michael Wendel. Denn als kleiner Bub war er bei diesen Ausfahrten oft mit dabei.