Reich bebildert und schön gestaltet wird die Geschichte der ehemaligen Ludwigssaline in Bad Dürrheim dargestellt. Foto: Archiv Jürgen Kauth

Seit über 20 Jahren bringt der Vorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins, Jürgen Kauth, "De’ Sensendengler" heraus, für den er mit viel Liebe die Themen aussucht und das Heft gestaltet. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Ausgabe zum 200-Jahre-Jubiläum Salzfund.

Bad Dürrheim - Jürgen Kauth hat eine besondere Leidenschaft, was die Erforschung der Ortsgeschichte angeht. Sein Wissen will er aber nicht für sich alleine im stillen Kämmerlein heimlich sammeln und behüten, sondern den interessierten Mitbürgern und Gästen nahebringen und weitergeben.

 

Die neueste Ausgabe der Vereinsmitteilungen "De’ Sensedengler" zum Thema 200 Jahre Soleförderung in Dürrheim zeigt dies eindeutig. "Die Leute schlafen ein, wenn du denen nur geschichtliche Jahreszahlen aufzählst", ist Jürgen Kauth, überzeugt und will daher mit der Gestaltung seiner Veröffentlichungen auch die Leser begeistern, die nicht so wirklich an Heimatgeschichte interessiert sind.

Ansprechende Gestaltung

"Wenn sie wenigstens die vielen Bilder anschauen, hast du schon mehr gewonnen, als wenn sie gleich nach der ersten Seite das Heft wieder zumachen", sagte er sich selbst und weiß das auch aus Erfahrung. Sein Beruf als Schriftsetzermeister und später Grafiker, Kunstmaler und Mediengestalter hat natürlich dazu beigetragen, dass er eine ansprechende Gestaltung seiner Druckschriften und bei der Gestaltung des Heimatmuseums fertig bringt.

Sich selbst bezeichnete er bis vor kurzen als Hobby-Heimatforscher – was dem jungen Bad Dürrheimer Bürgermeister Jonathan Berggötz aber nicht so ganz gefiel, es ging dabei um das Wort "Hobby" und er forderte ihn auf, diesen Zusatz doch bitte in Zukunft wegzulassen. "Auch eine Art von Lob", freute sich Jürgen Kauth.

24 Seiten zum Sole-Jubiläum

Die aktuelle Vereinszeitung zum Thema 200 Jahre Soleförderung, die im Heimatmuseum natürlich auch für Nicht-Mitglieder erhältlich ist, besteht aus 24 Seiten und über 120 Abbildungen. Kauth zeigt eindrucksvoll und unterhaltsam, wie es damals war. Das Interesse war erfreulicherweise groß, denn die Erstauflage war innerhalb weniger Wochen vergriffen. Bis nach Kapstadt, Paris, Kanada und in die USA hat die Schriftführerin Sabine Kauth "De’ Sensedengler" auf Nachfrage versandt. Nun hat der Verein eine Neuauflage herstellen lassen, die ab sofort Sonntags im Heimatmuseum ausliegt. Sie ist gratis erhältlich, jedoch sind Spenden natürlich gern gesehen, zumal der Eintritt ins Museum am Westgiebel des Haus des Bürgers kostenlos ist, was heutzutage nicht selbstverständlich ist.

Man erfährt dort, wie es zur Entdeckung des riesigen Salzgebirges unter dem damaligen Bauerndorf Dürrheim kam, warum der damalige Großherzog des Landes Baden beleidigt war, dass Dürrheim sich nicht in Ludwigshall umtaufen ließ und warum der erste Salinendirektor, Baron August Heinrich von Althaus, sich einen abgefrorenen Zeh selbst amputierte und in einer Vitrine im heutigen Rathaus 1 in Petroleum getaucht aufbewahrte.

Der Betriebsablauf der Salzgewinnung ist ausführlich bebildert dargestellt. Interessant ist vor allem auch, wie die "Neue Saline" ausgesehen hat, die auf dem heutigen Großraumparkplatz stand und heute komplett verschwunden ist. Den Rest der Heimatgeschichte kann man sich dann im Museum selbst oder in den unzähligen interessanten Vereinsmitteilungen, die dort in einem Wandregal angeboten werden, anschauen. Geöffnet ist das Heimatmuseum am Großraumparkplatz Bad Dürrheim immer sonntags von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.