Eine gefragte Gesprächspartnerin ist am vergangenen Sonntag im Heimatmuseum die Künstlerin Evelina Iacubino.Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Lebensspuren-Museum in Niedereschach wieder geöffnet / Zahlreiche Gäste genießen Aufenthalt

Für die stellvertretende Vorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins Niedereschach, Irmgard Klee, sowie den Vorsitzenden und Museumsleiter Hans-Otto Wagner war es sehr erfreulich, dass nach langer Corona-Pause das Niedereschacher Heimatmuseum wieder öffnen konnte. Zahlreiche Besucher kamen.

Niedereschach. Die Gäste am Sonntag reisten wie meistens aus der Umgebung an und waren begeistert von dem Angebot des Museums. Auch für die vielen Neuerungen, die während der "Corona-Pause" entstanden sind, fanden sie viel Lob. Besonders trug die Öffnung der Museums-Cafeteria dazu bei, dass die Besucher sich sehr wohl fühlten und auch noch nach der abwechslungsreichen Besichtigungstour bei einem gemütlichen Plausch verweilen konnten.

Museumsleiter: "Juwel" der Gemeinde

Viele Besucher wollten die Ausnahmekünstlerin Evelina Iacubino kennenlernen und ihr bei ihrer Arbeit an der "Schaufensterpuppe" zusehen. Nun endlich ist diese fertig geworden und wird im Römerzimmer zum Thema Saturnalien, einer Art römischen Fasching, als anschauliches Beispiel dienen. "Die Saturnalien am 25. Dezember werden in den wenigsten Museen dargestellt, obwohl sie einen wichtigen Bestandteil im Leben der Römer bildeten", betont Wagner.

Verwunderlich sei dazu, dass sich aus dieser eher ausgelassenen Feier das christliche Weihnachten entwickelt habe. "Es hat sich wieder gezeigt, dass das Niedereschacher Museum mit der fortlaufenden Optimierung weiter an Einmaligkeit gewinnt und für die Gemeinde ein echtes Juwel ist", freut sich der Museumsleiter. Aus dem Nachlass des Künstlers Harald Schwaiger sind zudem weitere hochwertige Gemälde in das Museum gekommen, die in besonderer Form präsentiert werden.

Außerdem hat sich die Fridolin-Leiber-Sammlung dem Vernehmen nach inzwischen zur größten Fridolin-Leiber-Sonderausstellung weltweit gemausert und der Gesamtkatalog der Bilder wurde durch die Forschungstätigkeit von Kurator Hans Otto Wagner auf mehr als 200 Exemplare erweitert. Da Leiber ja 1843 in Niedereschach in der Rottweilerstraße 38 geboren wurde, ist die Würdigung seiner einst weltbekannten Werke im Heimatmuseum nur recht und billig, findet Wagner.

Sofern nicht wieder durch Corona unterbrochen, ist das Museums-Programm mit vielen geplanten Aktionen bis Anfang nächstes Jahr fertiggestellt, wobei die Hoffnungen auch auf den traditionellen Veranstaltungen wie "Lumpenliedlesingen" und das beliebte "Volksliedersingen" mit Ludwig Lipp und Werner Kraus liegen. Die Arbeiten gehen dem Museumsteam ohnehin nicht aus, seien es Reparaturen oder Verbesserungen.

Aktuell ist Hans-Otto Wagner und seinem Team die Neugestaltung des Eingangsvorplatzes ein großes Anliegen und er hofft, sie mit möglichst vielen Eigenleistungen bewerkstelligen zu können. Die dort befindliche alte Fischbacher Kirchenglocke hat schon ihren Platz gefunden und wird in absehbarer Zeit ein hübsches Dach bekommen.

"Alle Museums-Mitarbeiter würden sich wünschen, wenn aus dem Stolz der Gemeinde, also dem Heimatmuseum, auch ein solcher für die Bürger werden würde", hofft Wagner.