Margrethausens Freibad in den 30er Jahren Foto: Ortsarchiv

Zum zweiten Mal hat die Ortsverwaltung von Margrethausen Zusammenarbeit mit der Balinger Firma Backfisch-Media einen Wandkalender mit Margrethausener Motiven zusammengestellt.

Albstadt-Margrethausen - An die 140 Exemplare des Premierenkalenders waren im vergangenen Jahr verkauft worden; ein Erfolg mit dem keiner gerechnet hatte und der natürlich eine Wiederholung nahelegte. Jetzt, pünktlich vor Weihnachten, liegt der "Heimatkalender Margrethausen 2022" vor und wartet mit neuen alten Aufnahmen aus vergangenen Jahrzehnten auf. Jeden Monat besteht die Möglichkeit, buchstäblich eine unbekannte Seite von Margrethausen neu zu entdecken – oder Erinnerungen an die gute alte Zeit aufzufrischen.

Juli im Freibad

Das vermutlich älteste Bild dürfte das Juli-Foto sein; es stammt vermutlich noch aus dem 1930er Jahren und zeigt ein gut besuchtes Margrethausener Freibad – ja, so was hat es einmal gegeben! – an einem offensichtlich heißen Sommertag. Einige Jahre jünger ist die September-Aufnahme; sie entstand bei der dreifachen Glockenweihe im Jahre 1948. Wesentlich ungezwungener als auf diesem Bild geht es im Oktober zu: Auf dem längst verschwundenen Lindenbänkle im Ortskern lachen 17 ansteckend fröhliche junge Männer, unter die sich ein vielleicht fünf Jahre altes Mädchen verirrt hat, in die Kamera. Das Foto mag sonntags nach der Kirche entstanden sein oder aber am Freitag, der Zahltag war. Wie Ortsvorsteher Thomas Bolkart zu berichten weiß, mussten die Herren Arbeitnehmer noch an Ort und Stelle ihre Frauen auszahlen, was dann übrig war, pflegten sie in die "Krone" zu tragen – wer anschließend noch durstig und zugleich flüssig war, der machte noch einen Abstecher zum "Schützen".

Die ersten Handballerinnen

Der Februar bietet – natürlich – Fasnet vor verschneiter Kulisse, im März kann man Bekanntschaft mit Pionierinnen machen: der ersten Margrethausener Mädchen-Handballmannschaft. Noch mehr Handball, nämlich die ganze große Handball-Familie der TSG, erwartet den Betrachter im August. Die Kommunalpolitik kommt im Mai zu ihrem Recht; neben einem Maibaum erkennt man die Konterfeis zweier Margrethausener Ortsvorsteher und einer Ortsvorsteherin: Gregor Götz, Johann Hornung, Heidi Schmid-Lorch.

Schattenkirchners Hochzeit

Weitere Porträts prominenter Margrethausener bringt der November, etwa das des Gärtners Stumpp, der vormaligen DRK-Kreisbereitschaftsleiterin Lotte Bärtle und des Landwirts und Handballers Gerold Götz – "Scheunentorverteidiger" wurde der kriegsversehrte Hüne mit den tellergroßen Pranken in seiner aktiven Zeit respektvoll genannt. Das Bild ist freilich jüngeren Datums; es zeigt Gerold Götz, wie man ihn kannte: knorrig und unverwüstlich noch im hohen Alter. Und dann ist da noch ein junges Paar: Trudl und Matthias Schattenkirchner, aus Bayern zugezogenes Fußball-Urgestein der TSG, am Hochzeitstag.

Das alles und noch mehr bekommt geboten, wer sich den Margrethausener Heimatkalender 2022 besorgt – erhältlich ist er in der Bäckerei Deufel. Wohlgemerkt, solange der Vorrat von ungefähr 80 Exemplaren ausreicht – wer eines will, sollte sich beeilen, und sei es nur, um falls die Auflage doch ausverkauft sein sollte, noch rechtzeitig für Weihnachten eine neue in Auftrag zu geben: Backfisch-Media druckt im Bedarfsfall nach.