Die Mooswaldmühle in Sulzbach war für viele Besucher ein Ziel am "Tag des offenen Denkmals". Foto: Ziechaus

Denkmal: Spannende Einblicke in den Betrieb der Mooswaldmühle / Mädchen-Club serviert Köstlichkeiten

Sie klappert noch, wenn Müller Bernd Fischer an der Mooswaldmühle in Sulzbach das Wasser aus dem Kärrner auf das große Mühlrad richtet und das Sieb im Mehlkasten in Bewegung versetzt.

Lauterbach-Sulzbach. Endlich wieder konnte zum "Tag des offenen Denkmals" und am "Deutschen Mühlentag" das Kulturdenkmal im Mooswald in Betrieb gezeigt werden.

Für viele Besucher mit Kindern war die alte Mooswaldmühle das Ziel für eine kleine Sonntagswanderung. Die zweite Bauernmühle in Lauterbach neben der Winterbauernhofmühle wurde von Müller Bernd Fischer vorgeführt und ihre Arbeitsweise erklärt.

Körner in mehreren Gängen zerkleinert

Um 1680 wurde die Mühle im Mooswald von Bauern aus der Umgebung gebaut und bis 1970 betrieben, zuletzt zum Mahlen für Tierfutter. 1991 wurde die Mühle von der Gemeinde übernommen und restauriert, zuletzt der Kärrner für die Wasserzufuhr und auch das Strohdach.

Aus dem Mühlweiher oberhalb der Mühle fließt das Wasser über die hölzerne Wasserrinne, den Kärrner, auf das oberschlächtige eiserne Mühlrad. Dann kommt Bewegung in die Technik und setzt die großen Mahlsteine in Bewegung, und aus der Reinigung für das grob gemahlene Getreide ist dann das besungene Klappern der Mühle zu hören.

Zwischen die Mahlsteine rieseln die Körner aus Gerste, Roggen und Weizen und werden gequetscht und angebrochen. Mehl fällt über ein Sieb in den Mehlkasten, alle größeren Teile durch den Kleiekotzer in einen Kasten davor.

In mehreren Mahlgängen werden die Körner zerkleinert, bis ein 1000er-Mehl neben der Kleie übrig bleibt. Bernd Fischer ist der dritte Müller der Gemeinde und hat sein Amt vor gut zwei Jahren von Michael Holderied übernommen.

Nach der Besichtigung in der Mühle kamen die Besucher nach einem kurzen Fußmarsch an den Weiden entlang zum naheliegenden Käppelehof. Dort konnten sie probieren, was die Bäckerinnen vom Sulzbacher-Mädchen-Club aus allerdings feinem 405-Mehl gezaubert hatten.